„An Fracking führt kein Weg vorbei“

Für EU-Kommissar Günter Oettinger wird Europa an der Schiefergas-Gewinnung - dem Fracking - auf Dauer nicht vorbeikommen. Auch für Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner könnte Schiefergas in Österreich ein Thema werden. Das sagten sie beim „2. Energy Forum“ in Lech.

Energieexperten und Politiker aus vielen Ländern trafen sich diese Woche beim „2. Energy Forum“ in Lech. Wie finanziert Europa seine Energisysteme, und wie schaut die Energie-Politik der Zukunft aus? Das waren die Fragen, die in Arbeitsgruppen erörtert wurden.

Bodenseegebiet für Fracking geeignet?

Aber auch das Thema Fracking - also die Schiefergasgewinnung - war ein zentrales Thema. In Europa ist Gas drei- bis fünfmal teurer als in den USA. Sollen die Betriebe und damit die Arbeitsplätze gehalten werden, müssen neue Energiequellen gefunden werden, sagte Energiekommissar Günther Oettinger. Die Schiefergasvorkommen in Europa würden dabei eine große Rolle spielen. Ob der Bodenseeraum dafür geeignet sei, werde sich zeigen. Der Grundwasser- und Trinkwasserschutz in diesem sensiblen Gebiet habe aber Vorrang.

Österreicher entwickeln schonende Methoden"

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner sagt, die Bevölkerung müsste vermehrt über das Thema Schiefergas aufgeklärt werden, dann könnten auch Projekte in Österreich Erfolg haben. In Österreich entwickelten Forscher Fördermethoden, die weit umweltschonender seien als die derzeitigen, sagte Mitterlehner weiter.

Dass das Thema Fracking in Österreich erst jetzt aktuell werde, habe den Vorteil, dass Fehler vermieden und neue Chancen wahrgenommen werden könnten. Auch im nächsten Jahr soll Lech wieder Austragungsort für das Energy Forum sein.

Video: Jürgen Sebö hat in Lech mit Oettinger und Mitterlehner gesprochen.

Links:

• ÖVP: Fracking am Bodensee kaum vorstellbar(vorarlberg.ORF.at, 27.2.13)
• Fracking am Bodensee: Widerstand wächst (vorarlberg.ORF.at, 4.11.12)