Notarztsystem: „Bevölkerung wird nichts merken“

Von einer Umstellung des Notarztsystems Bregenzerwald werde die Bevölkerung nichts bemerken. Das war ein Ergebnis der ersten Gesprächsrunde über das Notarztsystem Bregenzerwald. Ärzte, Gemeinden, Rotes Kreuz hatten sich dazu im Landhaus eingefunden.

Nachdem Anfang April langjährige Gemeindeärzte ihre Notarztverträge kündigten und andere krankheitsbedingt ausfielen, musste ein Lösung gesucht werden. Dazu gab es nun ein erstes Gespräch. Argumente wurden ausgetauscht. Die Teilnehmer bezeichneten das Gespräch als konstruktiv. „Kein Patient wird auf der Strecke bleiben“, sagte Rot-Kreuz-Chef Roland Gozzi Freitag nach der ersten Gesprächsrunde über das Notarztsystem Bregenzerwald.

Die Ärzte präsentierten ihre Vorstellungen von einer adäquaten Bezahlung für Notarztdienste nach dem Vorbild Tirols. Verständnis kam dafür vom Roten Kreuz. Die Verträge seien mitunter 30 Jahre alt, und junge Ärzte bräuchten neue Vertragssysteme, so Roland Gozzi. Das Land habe eine Prüfung zugesagt.

„Bevölkerung wird nichts bemerken“

Während der vertragslosen Zeit, wurde von Seiten der Ärzte zugesichert, werden die Notdienste auch am Wochenende aufrechterhalten. Von einer Umgestaltung werde die Bevölkerung nichts merken.

Wegen krankheitsbedingter Ausfälle mehrerer Ärzte werde am Wochenende ein 72 Stunden Dienst für den gesamten Mittelwald eingeführt.

Gesundheits-Landesrat Christian Bernhard (ÖVP) war für eine Stellungnahme noch nicht erreichbar.

FPÖ enttäuscht von Ausgang des Gesprächs

Die Landesregierung scheint in der Gesundheitspolitik völlig überfordert zu sein, reagiert FPÖ-Landesobmann Dieter Egger in einer Aussendung auf das Ergebnis des Gesprächs. Die Diskussion um das Notarztsystem Bregenzerwald sei nur ein weiteres Beispiel, das dies belege. Die Regierung habe nun vier Monate gebraucht um ein erstes - aus Eggers Sicht enttäuschendes - Gespräch zu führen. Aufgrund von Kündigungen und Erkrankungen fehlen derzeit fünf Notärzte im Bregenzerwald, es stehen Pensionierungen an, und der Nachwuchs fehlt, sagt Egger. Er erwartet sich Lösungen auf politischer Ebene und fordert den Landeshauptmann auf, die Gesundheitssprecher aller Parteien zu einem runden Tisch einzuladen.

Link:

Notärztemangel wird zum Politikum (vorarlberg.ORF.at, 2.4.13)