Gute Wasserqualität: Weniger Fische im See

Der Fischertrag am Bodensee hat sich 2012 um 40 Prozent reduziert. Grund ist die verbesserte Wasserqualität, die eine Futterreduktion für den Fischbestand bedeutet. Für die Berufsfischer am Bodensee bringt dies existenzielle Probleme.

Für die Fischer am Bodensee brachte das vergangene Jahr einen Tiefschlag. Der Ertrag ging um rund 40 Prozent zurück. Das traf die 14 Vorarlberger Berufsfischer überraschend.

Zu wenig Futter für die Fische

Mehrere Faktoren führten 2012 zum geringeren Fischertrag der Berufsfischer. Einerseits ist der Bodensee so sauber wie noch nie, somit fehlt es den Fischen an Nährstoffen. Andererseits hatten die Felchen einen schwachen Jahrgang, das komme immer wieder vor, erklärt Nikolaus Schotzko, Gewässerökologe und Fischereiexperte im Landhaus.

Im vergangenen Jahr konnten die Bodenseefischer nur mehr 55 statt 80 Tonnen Fisch fangen. Zu versuchen, den zu kleinen Ertrag mit engmaschigeren Netzen und kleineren Fischen auszugleichen sei zwecklos, so Schotzko. Das würde nur zu einer Überfischung des Bodensees führen.

Land wird weniger Fischerpatente vergeben

Sowohl der Fischertrag und die Sauberkeit des Bodensees seien wieder auf dem Stand der 1950er Jahre, sagt Schotzko. Deshalb sei die Entwicklung nicht bedenklich. Er rechne damit, dass in Zukunft statt 14 nur mehr zehn Berufsfischer auch wirtschaftlich vom Bodensee leben können. Mit der Vergabe von Fischerpatenten werde das die Verwaltung entsprechend steuern. So will man in Zukunft keine Patente mehr an Außenstehende vergeben, sehr wohl aber an den Nachwuchs von Berufsfischern. Zehn Vorarlberger Berufsfischer, so Schotzko, werde es am Bodensee aber immer brauchen.

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