FC Lustenau: 850.000 Euro Schulden

Nach dem Insolvenzantrag gegen den FC Lustenau steuert der Fußballverein einer ungewissen Zukunft entgegen. Nun werden auch Zahlen bekannt: Präsident Dieter Sperger spricht von 850.000 Euro Schulden.

Für den Fußball-Erste-Liga-Club FC Lustenau wird es ernst: Die Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK) hat vergangene Woche einen Insolvenzantrag gegen den FC Lustenau eingebracht. Bislang waren nur die Schulden bei der Gebietskrankenkasse in Höhe von etwa 100.000 Euro bekannt. Jetzt spricht Präsident Dieter Sperger im ORF-Interview erstmals offen über die Gesamt-Schuldenlast. Sperger rechnet mit Gesamtverbindlichkeiten in Höhe von 850.000 Euro, für 600.000 haftet er privat. Er gab sich im Interview optimistisch, die Differenz von 250.000 Euro aufzutreiben: „Diese Größenordnung könnte eventuell ausfinanziert werden.“

Sperger, der über die Sponsoringbeiträge seiner Vermögensverwaltungsfirma Prometheus in den vergangenen Jahren „einen siebenstelligen Betrag“ in den Verein gesteckt haben will, bekräftigte seine Absicht, bis 21. März einen Sanierungsplan vorzulegen, der die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs bis zum Sommer gewährleiste.

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ORF-Redakteur Thomas König im Interview mit Dieter Sperger.

Sperger will Sanierungsplan vorlegen

Der Verein will nun bis zum 21. März einen Sanierungsplan vorlegen und hofft auf die Zustimmung der Gläubiger. Nur so könnte der Spielbetrieb bis zum Sommer aufrecht erhalten bleiben. Sollte der Ausgleich gelingen, will Sperger den Verein im Sommer schuldenfrei übergeben.

Entscheidung liegt beim Landesgericht

Nun ist das Landesgericht Feldkirch am Zug. Der zuständige Richter kann entscheiden, ob er dem FC Lustenau die Möglichkeit einer Stellungnahme einräumt, oder gleich ein Konkursverfahren einleitet und einen Masseverwalter einsetzt.

Dieser Masseverwalter hätte dann die Aufgabe, innerhalb weniger Tage zu entscheiden, ob es möglich ist, den Verein und somit den Spielbetrieb weiterzuführen, oder der Verein aufgrund fehlender Mittel nicht weiter geführt werden kann. Das würde auch bedeuten, dass der FC Lustenau die laufende Saison nicht mehr zu Ende spielen könnte.

Und die Staatsanwaltschaft hat am Montag bestätigt, dass die Ermittlungen gegen Dieter Sperger wegen Untreue und Betrugs nach wie vor laufen - mehr dazu in Hausdurchsuchungen im Fall Sperger (vorarlberg.ORF.at; 17.12.2013)

VFV-Präsident: „Kundigen Masseverwalter finden“

Für den Präsidenten des Vorarlberger Fußballvereins, Horst Lumper, bestünde im Falle eines Konkursverfahrens, das Problem vor allem darin, einen passenden Masseverwalter zu finden, der sich in der Materie auskennt. Denn nur ein kundiger Masseverwalter würde eventuell das Risiko eingehen und den Spielbetrieb aufrecht erhalten, so Lumper.

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Video: Horst Lumper im „Vorarlberg heute“-Interview mit ORF-Moderator Christoph Waibel

In „Vorarlberg heute“ sagte Lumper am Montag, eine weitere Option wäre die Neugründung des Vereins, der wäre dann schuldenfrei. Offen wäre aber in welcher Liga die Kampfmannschaft spielen würde. Am besten für den Verein wäre es natürlich, wenn die Schulden bezahlt und der Antrag zum Konkursverfahren zurückgezogen würde, so Lumper.

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