Hitzige Debatte zum Thema Wehrpflicht

Eine hitzige Debatte zur Wehrpflicht gab es Mittwochabend in Dornbirn: der ehemalige Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager und der ehemalige Vorarlberger Militärkommandant Gottfried Schröckenfuchs standen sich gegenüber.

Kann ein Berufsheer im Katastrophenfall dieselben Leistungen bringen wie ein Freiwilligenheer? Darüber wurde am Ende der einstündigen Podiumsdiskussion im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal der Wirtschaft im Wifi Dornbirn am heftigsten diskutiert. Gottfried Schröckenfuchs, Befürworter der allgemeinen Wehrpflicht, erinnerte die mehr als 100 Interessierten an die letzten Katastrophen im Land. Im Katastrophenfall sei auch die Zahl der helfenden Hände ausschlaggebend: Man brauche nicht nur Spezialisten, sondern auch Leute, die Sandsäcke füllten.

Das sei sehr wohl auch mit Berufssoldaten gegeben, meinte Friedhelm Frischenschlager, Befürworter eines Berufsheers: Beim Vorschlag des Ministeriums gebe es eine Professionalisierung auch des Katastrophenschutzes.

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Im Video zu sehen: Harald Bohle (Dornbirn), Peter Mayer (Ludesch), Friedhelm Frischenschlager (ehemaliger Verteidigungsminister), Gottfried Schröckenfuchs (ehemaliger Vorarlberger Militärkommandant); Beitrag von Stefan Krobath, Götz Wagner, Ingo Hammerer

Schröckenfuchs: Wehrpflicht billiger als Berufsheer

In punkto Kosten fand Frischenschlager klare Worte: Wie er ausführte, seien seines Erachtens beide Seite „nicht wirklich ehrlich“. Das was von Seiten des Verteidigungsministers Norbert Darabos (SPÖ) komme, berge eher die Chance, mit dem Geld auszukommen. Hingegen würden die Vorschläge der ÖVP eher nach Kostenexplosion klingen. Stimmt nicht, meint Gottfried Schröckenfuchs - die allgemeine Wehrpflicht sei viel billigerals ein Berufsheer.

Zivildienst kontra Sozialdienst

Auch die Frage „Zivildienst oder einjähriger Sozialdienst?“ wurde diskutiert. Schröckenfuchs erklärte, es sei durchaus zumutbar, einen jungen Österreicher sechs oder neun Monate für einen Dienst an der Gemeinschaft heranzuziehen und ihm damit mitzugeben, dass es sich lohne, sich später im Ehrenamt enizusetzen.

Frischenschlager hingegen sprach sich für den einjährigen Sozialdienst aus - dieser habe eine ganz andere Qualität, eine längere Dauer und eine längeren Verwendungsbedarf.

„Vorarlberg heute“-TED: 71 Prozent für Wehrpflicht

Eine TED-Umfrage in „Vorarlberg heute“ am 29. November ergab, dass rund 71 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Zuseher für die Beibehaltung der Wehrpflicht und des Zivildienstes sind. Über 6.000 Anrufer nahmen an der Umfrage teil.

Wehrpflicht Abstimmung

ORF