COPD: Immer öfter junge Menschen betroffen
Allein im Krankenhaus Hohenems erhalten jedes Jahr 1.000 bis 1.500 Menschen in Vorarlberg die Diagnose COPD - Chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Diese Krankheit entwickelt sich zu einer enormen gesellschaftlichen Herausforderung, so die Österreichische Lungenunion. In Wien stellt die Lungenunion am Montag die neue Initiative „Gemeinsam gegen COPD“ vor. Hier versammeln sich nicht nur Mediziner und Fachleute, sondern auch Vertreter von Arbeiter-, Wirtschafts- und Apothekerkammer sowie Sozialversicherungsträger.
Aufklärung verbessern
Laut Primar Peter Cerkl, Lungenfacharzt im Landeskrankenhaus Hohenems, sind zehn bis 15 Prozent der Gesamtbevölkerung betroffen. Ursachen sind aber nicht nur das Rauchen alleine, sondern auch Umwelteinflüsse wie beispielsweise Feinstaub, so Cerkl. Tendenziell nähmen die COPD-Erkrankungen aber weltweit zu.
Sie wollen vor allem die Aufklärung verbessern, denn je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser ist sie behandelbar. Dass das dringend nötig ist, zeigt eine aktuelle Umfrage: demzufolge können Zweidrittel der Österreicher mit dem Begriff COPD nichts anfangen. Und 37 Prozent glauben zu Unrecht, das die Krankheit nicht behandelbar ist.
Lungenunion fordert besseren Nichtraucherschutz
Die Lungenunion fordert zudem mehr Lungenfachärzte und ein besseres Nichtraucherschutzgesetz. Auch sollten Vorsorgeuntersuchungen, psychotherapeutische Begleitung sowie Therapien von den Kassen erstattet werden. Eine Reihe von Medikamenten seien in Österreich de facto nicht zugänglich.
Verbesserungen wünscht sich Lungenfacharzt Peter Cerkl aber auch bei der Rehabilitation. Wie bei Herzpatienten hätten auch Patienten mit COPD die Möglichkeit einer Rehabilitation. Rehabilitierte Patienten müssten weniger ins Krankenhaus und hätten eine höhere Lebensqualität, sagt der Lungenfacharzt.
Laut WHO (World Health Organisation) wird COPD bald die dritthäufigste Todesursache sein.
Link:
- COPD: Schleichende Lungenkrankheit durch Rauchen (science.orf.at)