Vorarlberg für mehr Flüchtlinge gewappnet?

In 15 Tagen muss Vorarlberg Platz für weitere 60 bis 70 Flüchtlinge gefunden haben. Die Suche gestaltet sich schwierig: der Wohnungsmarkt ist ausgetrockneter, von Anrainern kommt Widerstand. Eine Trendumkehr ist nicht in Sicht.

Jeden Tag kommen 70 neue Flüchtlinge über die Grenze nach Österreich. Aber die Caritas sucht nicht nur nach geeigneten Quartieren, sondern auch nach Mitarbeitern.

Ein Mitarbeiter für 170 Flüchtlinge - so der Betreuungsschlüssel des Bundes. In Vorarlberg ist die Situation etwas besser, sagt der Leiter der Caritas-Flüchtlingshilfe, Martin Fellacher. Hier betreut ein Mitarbeiter um die 30 Flüchtlinge, wenn sie in einem Asylantenheim wohnen. Für Asylwerber die in Wohnungen leben ist ein Mitarbeiter für 80 bis 90 Personen zuständig, so Fellacher.

Bisher seinen hauptsächlich Familien in Vorarlberg untergebracht gewesen, die sich in teilweise sehr langen Asylverfahren befanden. Jetzt kämen erstmals mehr Einzelpersonen ins Land, deren Asylverfahren recht schnell abgewickelt werden, so Fellacher. Das stelle die Caritas vor die Herausforderung, mehr Menschen und deren Probleme in noch kürzerer Zeit zu bearbeiten. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, brauche man aber mehr Kapazität, sagt Martin Fellacher von der Caritas Flüchtlingshilfe.

Geeignetes Personal gesucht

Aktuell werden sechs bis zehn zusätzliche MitarbeiterInnen gesucht. Vor allem Sozialarbeiter, Psychologen und Pädagogen sind gefragt, sagt der Leiter der Caritas Flüchtlingshilfe. Denn viele Flüchtlinge seien traumatisiert und hätten massive Probleme.

Gesucht werden Personen, die eine Ausbildung im psychosozialen Bereich haben. Diese seien aber natürlich nicht alle auf dem Markt verfügbar. Trotzdem sei die Caritas positiv gestimmt, dass entsprechende Mitarbeiter gefunden werden können, so Fellacher.

Betreuung von Minderjährigen ein Problem

Ein besonderes Problem ist für Caritas die Betreuung von Kindern und Jugendlichen ohne Eltern. Derzeit befinden sich rund 500 Kinder und Jugendliche in Traiskirchen. 12 bis 15 davon können in den nächsten Wochen in einer Wohngemeinschaft in Feldkirch untergebracht werden. Die Caritas möchte deshalb schnellstmöglich eine dritte Wohngemeinschaft für Jugendliche eröffnen. Aber noch, so Fellacher, scheitere es am geeigneten Mietobjekt.

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