Sportservice: Schäffl tritt zurück

Nach Bekanntwerden von angeblichen Ungereimtheiten rund um die Voralberger Sportservice GmbH ist nun auch Geschäftsführer Martin Schäffl zurückgetreten. Das teilte die Landesregierung am Freitagvormittag mit.

Stefan Tratter

VLK

Stefan Tratter wird die interimistische Geschäftsführung übernehmen.

Schäffl wolle damit einen persönlichen Beitrag zur unabhängigen Aufarbeitung der Situation bei der Sportservice Vorarlberg GmbH leisten, heißt es in der Mitteilung des Landes. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) hat Stefan Tratter von der Landes-Vermögensverwaltung bis zur offiziellen Neuausschreibung zum interimistischen Geschäftsführer bestellt.

Im Radio-Vorarlberg-Interview bekräftigte Schäffl, dass sein Rücktritt freiwillig erfolgte und er keinesfalls dazu gedrängt wurde. Wie Schäffl erklärte, werde es nächsten Mittwoch einen Landtags-Kontrollausschuss geben, in dem er noch einmal die Möglichkeit habe, Stellung zu nehmen. Dort werde er alle Beweise, die er habe, auf den Tisch legen. Zudem gelte es auch noch den Bericht des Wirtschaftsprüfers abzuwarten - vorgreifen wolle er der Sache aber nicht, so Schäffl. Dann werde die Wahrheit wirklich ans Licht kommen.

Schäffl zeigt sich überzeugt, dass an seiner Person „nicht viel Unrechtes“ hängen bleibe. Er habe sich nichts vorzuwerfen und ein reines Gewissen, sagte Schäffl.

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Audio: Martin Schäffl im Interview mit ORF-Redakteur Bernhard Schertler

Bereits zweiter Rücktritt beim Sportservice

Nach Bekanntwerden der angeblichen Ungereimtheiten rund um die Sportservice GmbH, eine Landestochter, ist Schäffl der zweite, der seinen Posten aufgibt. Zuvor war bereits der Leiter des Olympiamodells, Martin Keßler, zurückgetreten, nachdem ihm von Schäffl die Existenz einer Schwarzgeldkassa vorgeworfen wurde. Schäffl hatte in der Angelegenheit Anzeige erstattet. Keßler erhielt Hausverbot im Landessportzentrum in Dornbirn, wo das Sportservice angesiedelt ist.

Schließlich hatte Schäffl ein Gespräch mit Sportlandesrat Siegmund Stemer (ÖVP) mitgeschnitten, woraufhin Stemer eingestehen musste, schon eine Tag vorher als zunächst angegeben von der angeblichen Schwarzgeldkassa erfahren zu haben.

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