Causa Sportservice: Stemer räumt Fehler ein

In der Schwarzgeldaffäre beim Sportservice hat Sportlandesrat Stemer (ÖVP) Fehler eingeräumt. Er habe doch nicht erst durch die Anzeige von Geschäftsführer Martin Schäffl von der Existenz einer „Handkassa“ beim Sportservice erfahren, sondern der Begriff sei bereits am Tag zuvor gefallen.

Bisher hatte Stemer erklärt, von der Existenz einer „Handkassa“ beim Sportservice erst erfahren zu haben, als Sportservice-Geschäftsführer Martin Schäffl am 19. Oktober eine Anzeige eingebracht hat. Mittlerweile kann sich Stemer doch erinnern, schon zuvor den Begriff „Handkassa“ in diesem Zusammenhang gehört zu haben: Es sei richtig, dass dieser Ausdruck im Gespräch mit Schäffl schon am 18. Oktober gefallen sei, es habe sich um Verdachtsmomente in diese Richtung gehandelt. Im Übrigen sei der Geschäftsführer hingegangen, habe die Kasse gefunden und sie auch in der zuständigen Abteilung im Landhaus deponiert.

Er habe festgestellt, nachdem er alle Unterlagen durchgearbeitet habe, dass der Begriff Handkassa doch gefallen sei, allerdings in einem anderen Sachverhalt, sagte Stemer im Gespräch mit Radio Vorarlberg. In diesem Gespräch sei es eigentlich um die Zukunft des Sportservice gegangen. Daher habe er sich nicht so richtig daran erinnern können. Dass er sich nun wieder an die Erwähnung der Handkassa erinnere, habe aber nicht damit zu tun, dass man ihm einen Rücktritt nahegelegt hätte, so Stemer.

„Hinterher ist man immer klüger“

Stemer wird nun vorgeworfen, in Interviews geleugnet zu haben, dass der Begriff „Handkasse“ in einem Gespräch mit Schäffl gefallen sei. Stemer räumt einen Fehler ein, „hinterher ist man immer klüger“, so der Landesrat. Es sei ihm bewusst, dass die Optik nun schief sei. Unter mehreren Mitarbeitern des Sportservice habe es in den vergangenen Monaten große Differenzen gegeben, die sich nun zugespitzt hätten. Er habe Vermittlungsversuche unternommen, die jedoch erfolglos geblieben seien und nun habe man sogar im Gespräch mit ihm ein Tonband mitlaufen lassen, so Stemer. Das habe mit den Inhalten nichts zu tun.

„Regierung duldet keine schwarzen Kassen“

Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass die Regierung in ihrem Umfeld schwarze Kassen dulde. Die aufgefundene Handkassa sei sofort übermittelt worden und eine Untersuchung eingeleitet, erklärte Stemer. Er hoffe nun, dass die Wahrheit auf den Tisch komme. Im Moment stünden verschiedene Personen am Pranger - wie auch er selbst.

Das Unternehmen Sportservice sei im Moment ein Scherbenhaufen. Wenn alles aufgeklärt sei, könne das Sportservice aber vielleicht in ein ordentliches Fahrwasser zurückgebracht werden.

Zu einem möglichen Rücktritt sagte Stemer nichts. Er wolle zunächst die Untersuchungen abwarten, erst dann werde er über mögliche Konsequenzen sprechen.

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