Chefredakteur Christian Ortner verlässt „VN“
Christian Ortner wechselt mit Anfang nächsten Jahres in die Chefredaktion des „St. Galler Tagblatts“. Beim „Tagblatt“ soll er als Blattmacher die am 3. März erscheinende „Ostschweiz am Sonntag“ verantworten.
Verena Daum-Kuzmanovic, bisher Redaktionsleiterin der Gratis-Wochenzeitung „Wann & Wo“, wird laut „Vorarlberg Online“ mit Anfang November in die Chefredaktion eintreten und die redaktionelle Führung übernehmen. Sie habe die Reichweite der Wochenzeitung in Vorarlberg während ihrer 15-jährigen Führung auf aktuell 83,2 Prozent gesteigert. Unterstützt werden soll Daum-Kuzmanovic durch die neu geschaffene Funktion des „VN“-Verlagsleiters.
Gerhard Bertsch, Geschäftsführer der „Neuen Vorarlberger Tageszeitung“, werde als solcher den weiteren Ausbau der „VN“-Abo-Familie vorantreiben und neue Geschäftsfelder entwickeln. Redaktion und Verlag der Wochenzeitung „Wann & Wo“ werde der langjährige Redaktionsleiter Mario Oberhauser übernehmen.
Ortner: „Zwölf spannende und schöne Jahre“
Er blicke auf „zwölf spannende und schöne Jahre“ im Vorarlberger Medienhaus (VMH) zurück, bedankte sich Ortner. Er freue sich nun auf die neue Aufgabe.
„VN“-Herausgeber Eugen A. Russ dankte Ortner für sein langjähriges Engagement für die Zeitung. „Ich wünsche ihm viel Erfolg in der neuen Aufgabe“, so Russ. Für ihn sei der Wechsel nicht überraschend gekommen, er sei darauf vorbereitet gewesen, und es sei alles im guten Einvernehmen abgelaufen. Das sagt auch Ortner.
„An Ausrichtung wird sich nicht viel ändern“
Das erfolgreiche Schaffen Daum-Kuzmanovic’ kenne er seit vielen Jahren, sagt Russ, und er freue sich auf die neue Form der Zusammenarbeit. An der Ausrichtung der „VN“ werde sich nicht viel ändern, mit Daum-Kuzmanovic solle aber gezielt ein jüngeres Publikum angesprochen werden.
Daum-Kuzmanovic: „Kritischer Journalismus“
„Die VN werden sicher kein ‚Wann & Wo‘ werden“, betonte auch Daum-Kuzmanovic selbst. Ihr sei die „völlig andere Ausrichtung“ durchaus bewusst.
Daum-Kuzmanovic will im Kampf gegen sinkende Leserzahlen und Reichweiten im Printbereich auf kritischen Journalismus setzen, sagt sie. „Wir brauchen ein Produkt mit guter Akzeptanz in der Bevölkerung. Und das ist dann gegeben, wenn angeprangert wird, wenn wir aufdecken, uns kein Blatt vor den Mund nehmen und eine Plattform für die Menschen sind“, beschrieb Daum-Kuzmanovic am Montag gegenüber der APA ihr Rezept. Sie sei sicher, dass sich damit die Reichweite halten oder sogar verbessern lasse.
Sie habe große Schritte vor, könne aber noch nicht ins Detail gehen, sagt Daum-Kuzmanovic. Es gelte, einen guten Mix für das Flaggschiff des „Vorarlberger Medienhaus“ zu finden: Klassische Themen sollen weiter gut besetzt sein. Zudem müsse man sich aber überlegen, wie man auch junge Leute für die aktuellen Themen begeistern könne. „Wir wollen Lösungsansätze für die Probleme der Zukunft aufzeigen.“
VMH
Verena Daum übernimmt die redaktionelle Leitung der „VN“-Redaktion.
Die 1964 geborene Journalistin hat seit 15 Jahren die Leitung über Redaktion und Verlag der mittwochs und sonntags erscheinenden Gratiszeitung „Wann & Wo“ inne. Daum-Kuzmanovic stieß nach HAK und Auslandsaufenthalten in den USA und Hongkong zu dem Gratisblatt, dem sie 25 Jahre lang die Treue hielt. Daum-Kuzmanovic adaptierte in der auf junge Leser zugeschnittenen Zeitung das „Seitenblicke“-Prinzip für Vorarlberger Verhältnisse. Darüber hinaus zeigte man mit Leser-und Spendenaktionen immer wieder soziales Engagement.
„Entscheidung fiel übers Wochenende“
Der „VN“-Redaktion habe sie sich als neue Frau an der Spitze bereits vorgestellt. Sie setze in ihrer Arbeit ganz auf Teamwork. Sie freue sich sehr auf die neue Aufgabe und sei überzeugt, dass man gemeinsam „Dinge ins Positive bewegen“ könne. „Das Team hat’s jedenfalls drauf“, verteilte sie Vorschuss-Lorbeeren.
Viel Zeit, sich an ihre neue Rolle zu gewöhnen, hatte Daum-Kuzmanovic übrigens nicht: „Dass es Veränderungen geben wird, war seit Monaten klar. Entschieden worden ist jetzt aber alles übers Wochenende“.
VMH
Ortner war zehn Jahre Chefredakteur
Der 1971 geborene Ortner war 2002 neben Kurt Horwitz und Eugen A. Russ in die Chefredaktion der „Vorarlberger Nachrichten“ aufgenommen worden. Der Jurist war seit 1. April 2001 im VMH tätig, zunächst als Assistent der Geschäftsleitung mit dem Schwerpunkt Redaktionen.
Der Geschäftsführer des Vorarlberger Medienhauses (VMH) Markus Raith erklärte, man habe durch die interne Nachbesetzungen die idealen Kandidaten gewinnen können und sei bestens für die anstehenden Herausforderungen gewappnet. „Insbesondere für die VN-Digital-Abo und neuen Geschäftsfelder abseits des klassischen Zeitungsgeschäfts ist weiteres Wachstum zu erwarten“, sagte Raith.