29-Jähriger ging mit Messer auf Eltern los

Die Einvernahme des 29-Jährigen, der am Freitag seine Eltern in Lustenau mit einem Messer attackiert hat, ist am Samstag abgeschlossen worden. Laut Polizei konnte sich der psychisch kranke Mann an die Tat erinnern. Er wird am Sonntag in die Justizanstalt eingeliefert.

Der 29-Jährige war laut Hardy Tschofen, Leiter des Landeskriminalamts für Vorarlberg (LKA), am Freitag gegen 23.00 Uhr in das Schlafzimmer der Eltern in Lustenau eingedrungen und hatte beiden mehrere Messerstiche versetzt. Die Mutter war anschließend noch in der Lage, per Notruf die Polizei zu verständigen. Als die Beamten am Tatort eintrafen, wurden sie von den stark blutenden Opfern erwartet.

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Video zur Messerstecherei in Lustenau. Zu sehen ist Hardy Tschofen, Leiter des LKA Vorarlberg; Beitrag von Birgit Hackspiel, D. Mathis, M. Abel, Alexander Rauch

Der 48-jährige Vater schwebte zunächst in Lebensgefahr und musste notoperiert werden. Mittlerweile ist sein Zustand wieder stabil. Die 47-jährige Mutter erlitt Verletzungen unbestimmten Grades.

„Versuchtes Tötungsdelikt“ angenommen

Der Tatverdächtige ist laut Tschofen nicht geflüchtet. Als die Polizei eintraf, hielt er sich noch in der Wohnung der Eltern auf. Er wurde umgehend festgenommen. Wie Tschofen erklärt, gehe man bei der Tat von einem „versuchten Tötungsdelikt“ aus.

Mann leidet an psychischer Störung

Tschofen führte gegenüber Radio Vorarlberg aus, dass es sich beim mutmaßlichen Täter um einen geistig kranken Mann handle, der seit mehreren Jahren in psychiatrischer Behandlung sei. Die Tat, so Tschofen, dürfte mit dieser psychischen Störung in Zusammenhang stehen.

Noch könne man aber nicht sagen, ob der 29-Jährige zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig war oder nicht. Damit ist auch noch unklar, ob er überhaupt schuldfähig ist. Dies gelte es durch ein psychiatrisches Gutachten festzustellen.

Einvernahme abgeschlossen

Die Einvernahme des 29-Jährigen wurde am Samstagnachmittag abgschlossen. Nähere Hintergründe zur Tat wurden aber aufgrund des Gesundheitszustandes des Mannes nicht bekannt gegeben. Die Angaben zum Tathergang müssten, so Tschofen, zur gegebenen Zeit im Zusammenhang mit dem psychiatrischen Gutachten, das vom Gericht sicherlich in Auftrag gegeben werde, geklärt werden.

Tschofen bestätigte aber, dass der 29-Jährige sich an die Tat erinnern haben könne.

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Audio: LKA-Leiter Hardy Tschofen im Gespräch mit ORF-Redakteur Georg Fabjan

Der Tatdverdächtige soll am Sonntag in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert werden.