Metaller-Lohnverhandlungen beginnen

In der Wirtschaftskammer in Wien beginnen die Verhandlungen über die Löhne in der Metallindustrie. Diesmal wird nicht gemeinsam für alle sechs Fachverbände verhandelt, sondern einzeln. Erstmals verhandelt für die Arbeitgeber Johannes Collini.

Die Gewerkschaft versuchte das Führen geteilter Verhandlungen bis zuletzt zu verhindern, musste sich schließlich aber dem Willen der Arbeitgebervertreter geschlagen geben.

Loacker sieht keine Schwächung durch Teilung

ÖGB-Landesvorsitzender Norbert Loacker sieht in den Einzelverhandlungen keine Schwächung der Gewerkschaftsposition. Es werde zwar aufwändiger, zu einem Ergebnis zu kommen, Ziel sei aber weiterhin, für einen gemeinsamen Kollektivvertrag zu erreichen. Er glaube auch nicht, dass sich die Arbeitgeber der einzelnen Verbände gezielt unterbieten. Schließlich würden die ersten beiden Gespräche nur für den Fachverband der Maschinen- und Metallwarenindustrie geführt, und das sei mit österreichweit 120.000 Beschäftigten der stärkste.

Zur Höhe des angepeilten Abschlusses will der ÖGB-Chef im Vorfeld der Verhandlungen keine Angaben machen, nur soviel: Die Industrie habe in diesem Jahr schöne Gewinne eingefahren, die Produktivität sei gestiegen.

Collini will sich nicht vorab äußern

Auf der Seite der Arbeitgeber verhandelt erstmals der Vorarlberger Johannes Collini, er will sich vor Beginn der Lohnrunde nicht öffentlich äußern.

In Vorarlberg sind insgesamt rund 12.000 Beschäftigte vom Ergebnis der Verhandlungen betroffen.

ÖGB verteilt Flugblätter

Unter dem Motto „Faire Löhne stärken nicht nur die Wirtschaft, sondern sichern auch den Sozialstaat“ will der Österreichische Gewerkschaftsbund auf die beginnenden Lohnverhandlungen der Metaller aufmerksam machen. Dazu werden in ganz Vorarlberg Flugblätter mit Informationen zu den Lohnverhandlungen und den Zielen der Aktion „Sozialstaat fairbessern“ an den Bahnhöfen verteilt.

Damit auch in Zukunft ein gut gesicherter Sozialstaat leistbar sei, brauche es vor allem gut bezahlte Arbeit, sagt ÖGB-Landesgeschäftsführerin Manuela Auer. Nur so könne die Kaufkraft erhöht werden, die in weiterer Folge dem Staat und den Menschen zu Gute käme.

Aber nicht nur die Löhne sollen steigen, auch die Finanzierung des Sozialstaates solle gerecht sein, fordert Manuela Auer. Dazu will der ÖGB unter anderem steuerliche Entlastungen für Arbeitseinkommen und eine Vermögenssteuer für Millionäre. So sollen laut Berechnungen der Arbeiterkammer und des Gewerkschaftsbundes vier Milliarden Euro mehr ins Budget fließen, sagt Auer, die dann unter anderem in Kinderbetreuung, Bildung und Gesundheitswesen investiert werden sollen.