Mehr Unterricht? Lehrer gesprächsbereit

Das Ergebnis einer OECD Studie hat eine hitzige Debatte ausgelöst. Heimische Lehrer verbringen zu wenig Zeit in den Klassen, so die Studie. Vorarlbergs Lehrer sind gesprächsbereit. Man müsse aber konkrete Verhandlungskonzepte vorlegen.

Eine der zentralen Forderungen lautet, dass die Arbeitszeit neu verteilt werden müsse. Sowohl Pflichtschullehrer als auch AHS Lehrer seien sich einig, dass es mehr Unterstützungspersonal brauche, erklärte Gerald Fenkart, Personalvertreter im Fachausschuss für AHS Lehrer. Wichtig seien zum Beispiel Psychologen und Lerntrainer für schwache Schüler, aber auch Personen, die bei der Mittags- und Nachmittagsbetreuung unterstützen.

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Video: „Vorarlberg heute“-Beitrag von ORF-Redakteur Jürgen Sebö.

Situation an Volksschulen noch prekärer

Die Lehrer werden durch die OECD Studie bestätigt. Österreich hat das schlechteste Ergebnis von 17 EU-Ländern, wenn es um das Verhältnis zwischen Lehrkräften, Schülern und Unterstützungspersonal geht. Laut Studie arbeiten 70 Prozent der heimischen Lehrer an Schulen, die einen Mangel an unterstützendem Lehrpersonal haben. Die Situation an Volksschulen wurde in der Studie nicht berücksichtigt, soll aber noch prekärer sein.

Auch Gerhard Unterkofler, Vorsitzender der Lehrergewerkschaft der Pflichtschul-Lehrer sagte, dass es unbedingt eine Erhöhung der Hilfs-Lehrer geben müsse. Er kann sich auch eine Ausweitung der Lehrverpflichtung vorstellen, jedoch nur bei höherem Gehalt.

VH-Gast: „An Finnland orientieren“

In „Vorarlberg heute“ zu Gast war am Donnerstagabend der Vertreter der Pflichtschullehrer Armin Rossbacher. Die Lehrer bräuchten sehr viel Unterstützung, so Rossbacher. Man müsse sich an Länder orientieren, die bei der OECD-Studie gut abgeschnitten hätten, wie zum Beispiel Finnland. Dort gebe es mehr Schulpsychologen, mehr Sozialarbeiter und mehr Sonderpädagogen an den Schulen. Laut Rossbacher wurde errechnet, dass es 14.000 zusätzliche Personen an Österreichs Schulen bräuchte. Viele Lehrer könnten durch Hilfskräfte entlastet werden, denn ein Viertel der Lehrarbeitszeit falle für administrative Dinge an, erklärte Rossbacher. Es brauche wieder mehr Begeisterung bei den Schülern wie bei den Lehrern.

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