Psychiatrie: Jugendliche nur auf eigener Station

Ab Herbst sollen Jugendliche am LKH Rankweil nicht mehr auf der Erwachsenenstation untergebracht werden müssen. Damit kommt man dem Wunsch der Pfleger ebenso nach wie dem des Kinder- und Jugendanwalts und des Landesrechnungshofes.

Der Rechnungshof und Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch haben vor gut einem Jahr scharfe Kritik an der psychiatrischen Versorgung in Vorarlberg geübt. Stein des Anstoßes war die Unterbringung von Jugendlichen am Landeskrankenhaus Rankweil. In Akut-Situationen mussten Patienten der Jugendpsychiatrie auf der Erwachsenenstation aufgenommen werden.

Lage etwas entspannt

Im April ist die Abteilung für Psychosomatische Medizin vom Landeskrankenhaus Rankweil ans LKH Hohenems übersiedelt. Seither habe sich das Platzproblem etwas entspannt, sagt der Pflegedienstleiter am Landeskrankenhaus Rankweil, Norbert Schnetzer. Wegen Personalmangels müssen jugendliche Akutfälle derzeit aber noch immer auf der Erwachsenenstation aufgenommen werden. Im Schnitt sind es zwei - in seltenen Fällen vier, sagt Schnetzer.

Vier zusätzliche Pflege-Dienstposten

Doch noch im Herbst soll diese Praxis der Vergangenheit angehören. Zwei Akutbetten werden vom Haupthaus in die Jugendpsychiatrie verlegt. Vier zusätzliche Pflege-Dienstposten wurden zugesagt. Damit können Tag- und Nachtdienste abgedeckt werden. Der Personalbedarf in einer Akutstation ist laut Schnetzer deshalb eher hoch, weil Patienten in psychischen Ausnahmesituationen auch gewaltbereit sein können.