Intelligentes Stromnetz im Großen Walsertal

Seit April betreibt die VKW-Netzgesellschaft im Großen Walsertal ein intelligentes Stromnetz. Spannungssensoren kontrollieren dabei ständig die Stromspannung und über einen Rechner in der Zentrale wird die Voltzahl konstant gehalten.

Die Mitarbeiter der VKW-Netzgesellschaft nennen ihr neuestes Zukunftsprojekt „Bytes statt Bagger“. Gemeint ist damit, dass durch digitale Steuerungen das bestehende Stromnetz wesentlich besser genutzt werden kann als bisher und man sich dadurch den teuren Netzausbau durch neue Kabelstränge ersparen kann. Seit April ist das Große Walsertal Modellregion für das sogenannte „smart grid“, auf deutsch intelligentes Stromnetz.

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Im Video zu sehen: Frank Herb (VKW Netz); Beitrag von Franz-Michel Hinteregger, Götz Wagner, Roland Weber

Techniker tüftelten fünf Jahre lang

Seit über fünf Jahren tüfteln die Techniker des VKW-Netzes an neuen Möglichkeiten, wie man Stromnetze durch intelligente Steuerungen effektiver machen kann. Das Große Walsertal biete sich deshalb an, weil hier im Vergleich die größten Solarstromanlagen und am meisten Kleinwasserkraftwerke in Betrieb seien, erklärte Frank Herb von der VKW-Netz-Gesellschaft. Im Großen Walsertal gebe es außerdem ein Biosphärental und die Leute seien sehr engagiert.

Viele kleine, dezentrale Stromlieferanten können im Stromnetz Spannungsschwankungen verursachen, die viele elektrische Geräte nicht vertragen. Mehrere Sensoren, die über das ganze Tal verteilt sind, messen nun ständig die Voltzahl, melden die Werte an einen Rechner in der Zentrale und dieser wiederum sendet Befehle an die Umspannstation in Nenzing zur Spannungskorrektur.

Eine Million Euro wurde investiert

In dieses Projekt, von dem es in Österreich nur im Lungau ein vergleichbares gibt, wurde eine Million Euro investiert. Der Stromkunde müsse damit übrigens nicht eine teure Spielerei der VKW-Ingenieure finanzieren, sagte Frank Herb. Damit würden an die 85 bis 90 Prozent eingespart, im Vergleich zu einem Kabel, wo der Kilometer schon einmal zwischen 70.000 und 90.000 Euro kosten kann.

Weitere Regionen für ein intelligentes Stromnetz seien in Vorarlberg derzeit nicht vorgesehen, man habe im Großen Walsertal mit dem Feinschliff noch genügend zu tun.