Protest gegen Olympia-Nein für Paszek

Der österreichische Tennisverband hat gegen den Olympiaausschluss von Tamira Paszek durch den internationalen Tennisverband ein Protestschreiben verfasst. Auch Michael Rauth vom Vorarlberger Tennisverband hofft auf eine „sportliche Lösung“.

„Der österreichische Tennisverband (ÖTV) ist geschockt von der Entscheidung des Olympia-Komitees des internationalen Tennisverbands (ITV), die Nominierung von Tamira Paszek nicht anzuerkennen“, zeigte sich ÖTV-Präsident Ronnie Leitgeb fassungslos.

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Audio: Beitrag der Radio-Vorarlberg-„Landesrundschau“ von ORF-Sportredakteur Andreas Blum

„Wir haben in den vergangenen Monaten große Anstrengungen unternommen, um den Nachweis zu erbringen, dass Tamira im besten Verhältnis mit dem ÖTV steht. Dies haben wir der ITF auch klar kommuniziert“, versicherte Leitgeb in einer ÖTV-Aussendung. Die ITF hatte am Dienstag die für Olympia zugelassenen Spieler veröffentlicht und war auch dezidiert auf die Nichtanerkennung Paszeks eingegangen - mehr dazu in Olympia-Aus für Paszek.

ITF: „Minimale Erfordernisse nicht erbracht“

Da Paszek in den vergangenen vier Saisonen nur einmal statt zumindest zweimal für den Fed Cup zur Verfügung gestanden war, hatte der ÖTV um eine Ausnahmegenehmigung angesucht, war aber abgeblitzt. „Das Olympische Komitee der ITF hat entschieden, dass Tamira Paszek für einen Olympia-Antritt nicht infrage kommt, da sie die minimalen Erfordernisse für eine Teilnahme im Fed Cup nicht erbracht hat“, erklärte der Tennis-Weltverband.

Leitgeb: „Linienball out“ durch das ITF-Komitee

Leitgeb, der auch Manager von Paszek ist, hat die Sache noch nicht ganz aufgegeben. „Das ITF-Komitee hat damit ganz klar einen Linienball out gegeben“, glaubt er an eine Fehlentscheidung der ITF. „Tamira hat heuer Fed Cup für Österreich gespielt, war in der Vergangenheit verfügbar, ist aus unterschiedlichen Gründen aber nicht nominiert worden. Allein, dass der nationale Verband ihre Teilnahme in aller Konsequenz unterstützt, sollte der ITF als Dachorganisation genügen.“

Offizielles Protestschreiben

Jedenfalls hat sich der ÖTV am Mittwoch mit einem offiziellen Protestschreiben an die ITF gewandt, mit der Aufforderung, die Entscheidung zu überdenken bzw. zu revidieren. „Für Tamira, die jetzt gerade auf Rasen durch ihren Sieg in Eastbourne für ihre harte Arbeit belohnt wurde, ist es eine enorme Enttäuschung“, erklärte Leitgeb weiter. „Für den ÖTV und Österreich ist es eine genommene Medaillen-Chance.“ Laut aktuellem Stand werden nur Jürgen Melzer sowie im Doppel Melzer mit Alexander Peya im Olympiaturnier vom 28. Juli bis 5. August in Wimbledon für Österreich antreten.

Rauth: Gefahr des Beharrens auf dem Regelwerk

Michael Rauth vom Vorarlberger Tennisverband (VTV) zeigt sich froh über den Einsatz durch Leitgeb. Es gelte, alle Möglichkeiten des Einspruches auszunutzen, um die ITV doch noch zu einer „sportlichen Lösung“ zu bringen. Es bestehe aber die Gefahr, dass solche Institutionen einfach auf dem Regelwerk beharren.

Wimpledon-Spiel am Mittwochnachmittag

Sportlich könnte es für Paszek schon am Mittwoch in Wimbledon wieder erfolgreich weitergehen. Die Partie gegen die Nummer sieben der Welt, Caroline Wozniacki, soll am Nachmittag beim Stand von 2:2 im ersten Satz fortgesetzt werden. Paszek ist auf dem Center Court direkt nach der Partie von Roger Federer im Einsatz.

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