Turnusärzte erneut auf den Barrikaden

Turnusärzte in Feldkirch und Bregenz weigern sich, die jährlich neu zu unterzeichnende Betriebsvereinbarung zu unterschreiben. Damit wollen sie erreichen, dass das seit langem geforderte Tätigkeitsprofil in die Tat umgesetzt wird.

Die Betriebsvereinbarung, die jährlich neu zwischen dem Krankenhauspersonal und der Betriebsgesellschaft abgeschlossen wird, regelt die Arbeitszeiten - also dass Ärzte mehr als zwölf Stunden am Tag arbeiten dürfen. Eigentlich ist die Unterzeichnung der Vereinbarung eine Routineangelegenheit. Doch in Bregenz und in Feldkirch will ein Teil der Ärzte nicht unterschreiben. Besonders die Turnusärzte, die schon seit zwei Jahren auf die Umsetzung des Tätigkeitsprofils durch die Betriebsgesellschaft pochen, wollen damit ein Zeichen setzen.

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Im Video zu sehen: Gerald Fleisch (Direktor der Krankenhausbetriebsgesellschaft), Hermann Blaßnig (Sprecher Spitalsärzte); Beitrag von Stefan Krobath, Theresia Bilgeri, Reinhard Mohr, M. Gartner,Thomas Fenkart

Das neue Tätigkeitsprofil soll laut Krankenhausbetriebsgesellschaft erst Ende des Jahres stehen. Es soll die Turnusärzte ent- und dafür die Pflegekräfte belasten. Daher wollen die Pflegevertreter mehr Personal.
Keine leichte Aufgabe für Gerald Fleisch, Direktor der Krankenhausbetriebsgesellschaft. Bei ihm schrillen die Alarmglocken: Denn wenn die Jungmediziner tatsächlich die Betriebsvereinbarung aus Protest nicht unterschreiben und nur noch Dienst nach Vorschrift machen, wackle das gesamte System.

Verhandlungen gehen nächste Woche weiter

Auch Hermann Blaßnig, Sprecher der Spitalsärte bei der Ärztekammer, warnt seine Kollegen: Urlaube müssten gestrichen und Dienste komplett umgebaut werden - und das auch auf Kosten der Patienten.

Bis Ende Juni soll die Betriebsvereinbarung stehen, bis dahin wird intensiv weiterverhandelt.