EHEC-Krise verschonte Bauern

Vor einem Jahr hat das lebensgefährliche Darmbakterium EHEC eine Menge Staub aufgewirbelt. Vorarlberg war nur am Rande betroffen. Die Bauern erhielten Entschädigungen. Die Bodenseeinsel Reichenau trug größere Schäden davon.

Genau vor einem Jahr verunsicherte der gefährliche EHEC-Keim Europa. Ein Jahr danach ist es ruhig geworden um das lebensgefährliche Darmbakterium. Auch in Vorarlberg, das ohnehin nur am Rande von der EHEC-Krise betroffen war.

Lange wusste man nicht, woher der Keim kam, bis man als Verursacher äpyptische Bochshornkleesamen entdeckte. Zuvor gerieten Gurken und Salat unter Verdacht. In kurzer Zeit starben in Deutschland 50 Menschen. In Vorarlberg erkrankte eine Dreijährige nach einem Frankreich-Urlaub.

Das Bakterium EHEC sorgte vor einem Jahr zwar vielerorts für Panik, Vorarlberg sei aber kaum betroffen gewesen, bestätigt Harald Rammel von der Landwirtschaftskammer. Die Unsicherheit habe aber auch hierzulande für einen gewissen Vertrauensverlust der Konsumenten in Gemüse gesorgt.

Bauern wurden entschädigt

Die wirtschaftlichen Folgen seien glücklicherweise gering gewesen. Betroffen waren laut Rammel zwei große Salatbauern, die mit ihrem Gemüse den Handel beliefert hatten. Für sie gab es Entschädigungen. Die EU-Kommission hatte nach der Krise Gemüsebauern in Österreich ingesamt rund 600.000 Euro an Hilfsgeldern überwiesen. In Folge verlief das Jahr 2011 für die Landwirte letztendlich besser als erwartet. Sie erzielten einen Einkommenzuwachs von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Insel Reichenau vernichtete 50.000 Gurken

Ganz anders war die Situation auf der nahen Gemüseinsel Reichenau am Bodensee: Dort verursachte EHEC einen Absatzrückgang von 80 Prozent. Auf der Insel - dem zweitgrößten Gurkenproduzenten Deutschlands - mussten 50.000 Gurken vernichtet werden. Der Schaden in den Familienbetrieben blief sich auf eine 250.000 Euro.

Harald Rammel, der Gemüse-Referent der Vorarlberger Landwirtschaftskammer sagt, heute sei von der Krise kaum mehr etwas zu spüren. Nach wie vor werde das Gemüse mit hoher Qualität angebaut und nach wie vor seien die Kontrollen auf einem sehr hohem Standard. Der Standard sei so hoch gewesen, dass man auch nach EHEC nicht nachbessern musste. Für Rammel ist vor allem eine Botschaft an die Konsumenten wichtig: In Vorarlberg könne man Gemüse ohne Gefahr genießen.