Höhere Strafen für „grenzenlose“ Skifahrer

Beim Alpin-Sicherheitsgipfel sind am Donnerstag Maßnahmen beschlossen worden, um die Sicherheit von Wintersportlern im freien Skiraum zu erhöhen und den Wald besser zu schützen. Dies soll unter anderem durch höhere Strafen erreicht werden.

Die Situation des Skifahrens abseits gesicherter Pisten, insbesondere bei hoher Lawinengefahr, stand im Mittelpunkt eines Alpin-Sicherheitsgipfels am 26. April im Landhaus, zu dem Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) eingeladen hatte. Teilgenommen hatten dabei zahlreiche Vertreter von Politik, Tourismus, Liftbetreibern, Wald und Jagd, Bergrettung, Berg- und Skiführern, Lawinen- und Sicherheitskräften sowie aus dem Bereich Naturschutz.

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Audio: Interview mit Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler (ÖVP). Das Gespräch führte ORF-Redakteurin Tarja Prüss.

„Nein zum Waldskifahren!“

Beschlossen wurden ein Sechs-Punkte-Programm, das konkrete Maßnahmen für mehr Eigenverantwortung der Wintersportler, eine verbesserte Aufklärungs- und Informationsarbeit sowie verstärkte Kontrolltätigkeit im Interesse der Sicherheit und des Schutzwaldes vorsieht.

Die Kernbotschaft lautete dabei: „Nein zum Waldskifahren!“ Die Wald- und Forstexperten brachten es auf den Punkt: Tausende Skifahrer sind im heurigen Winter kreuz und quer durch die Wälder gefahren und haben damit sensible Aufforstungsgebiete zerstört. Dem müsse durch Kontrollen und höhere Strafen Einhalt geboten werden - die jetzigen seien lächerlich gering.

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Video: ORF-Redakteurin Tarja Prüss berichtet über die Ergebnisse des Sicherheitsgipfels

Eigenverantwortung soll gestärkt werden

Dagegen plädieren Bergführer klar für mehr Aufklärung, die effektiver als Strafen sei. Am Ende der Diskussion stand fest: Es braucht beides - Information und Kontrolle. Insbesondere Wiederholungstätern komme man nur mit empfindlichen Strafen bei. Das Maßnahmenpaket, auf das man sich geeinigt hat, sieht zudem vor, die Sicherheitskurse auszuweiten und die Eigenverantwortung zu stärken.

Keine Werbung ohne Gefahrenhinweis

Die heftig geäußerte Kritik, dass in Werbebroschüren das Fahren abseits der Pisten zu stark beworben werde, ohne auf die Gefahren hinzuweisen, sei angekommen, zeigte Wolfgang Beck, Sprecher der Bergbahnen Einsicht. Das werde man ändern.

Überlegt wird auch, die Warnleuchten bei den Lawinenwarnstufen 4 und 5 von gelb auf rot zu schalten. Den freien Skiraum werde man sich aber nicht kaputt machen lassen, betonten die Tourismusvertreter, die dieses Angebot auch weiterhin nutzen wollen.

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