Hospizstation: Planungen „sehr weit“

Die Planungen für eine Hospizstation in Vorarlberg sind laut Karl Bitschnau, Leiter der Hospizbewegung, „weit“ fortschritten. Hohenems wäre seiner Ansicht nach ein wünschenswerter Standort für ein solches „Zwischenstück“ zwischen Spital und Pflegeheim.

Das Sterben als wichtigen Teil des Lebens ins Bewusstsein rufen - das ist ein Ziel der weltweiten Hospizbewegung. In Vorarlberg begleiten 200 Ehrenamtliche der Caritas Schwerkranke und deren Angehörige. Die Einsatzorte sind Pflegeheime und Krankenhäuser. Es werden aber auch Besuche bei schwerkranken Menschen zu Hause durchgeführt.

In einigen Situationen fehle aber, so erklärt Karl Bitschnau, Leiter der Hospizbewegung Vorarlberg, ein „Zwischenstück“ zwischen Spital - sprich der Palliativstation - und dem Pflegeheim. Dies sei etwa bei Patienten der Fall, die die Betreuung eines Krankenhauses nicht mehr brauchen - aber gleichzeitig so eine intensive Pflege benötigen, wie sie in einem Pflegeheim nicht geboten werden könne. Für solche Menschen wäre eine Hospizstation das Richtige, führt Karl Bitschnau im „Vorarlberg heute“-Interview mit Martina Köberle aus.

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Video: Karl Bitschnau im Gespräch mit „Vorarlberg heute“-Moderatorin Martina Köberle

Hohenems als Standort vorstellbar

Die Planungen in Bezug auf eine Hospizstation sind laut Bitschnau „sehr weit“ fortgeschritten. Ein wichtiger Punkt bei der Standortüberlegung sei, wie Bitschnau ausführt, die Nähe zu einer Palliativstation. Schon jetzt sei hier eine sehr gute Zusammenarbeit gegeben.

„Wir würden uns freuen, in Hohenems eine Hospizstation umsetzen zu können“, präzisiert er. Derzeit sei es aber noch zu früh, um dies zu konkretisieren.

Zahl der Hospizarbeiter ausreichend

Die Anzahl der Ehrenamtlichen in der Hospizbewegung sei derzeit ausreichend, erklärt Bitschnau. Es bedürfe aber einer guten Organisation der sechs Gruppen sowie der Kinderhospizgruppe.

Generell sei die Hospizarbeit keine Arbeit, die sehr lange durchgeführt werde, sondern für einen gewissen Lebensabschnitt, weiß Bitschnau. Für diese Tätigkeit sei es sehr wichtig, viel Sensibilität mitzubringen und mit dem eigenen Sterben umgehen zu können.

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Im Video zu sehen: Berta Kurzemann (begleitet seit 20 Jahren Sterbene), Karin Csensits (stellvertretende Stationsschwester), Marlies Müller-Bischof (Hospizbewegung), Ernst Martin (Pensionist), Annelies Illmer (Hospizbewegung); Beitrag von Theresia Bilgeri, Tobias Becker, Erwin Greußing

Hospiz-Mitarbeiter einmal pro Woche im LKH Bludenz

Auf der Internen Abteilung am Landeskrankenhaus Bludenz ist die Sterbebegleitung wichtiger Bestandteil der Betreuung geworden. Vier Frauen von der Hospizbewegung Vorarlberg gehören schon fast zum Team auf der Internen Abteilung mit Schwerpunkt Onkologie am Landeskrankenhaus Bludenz: Jeden Dienstagnachmittag kommt eine Mitarbeiterin der Hospizbewegung auf die Station und steht Schwerkranken und Sterbenden für ein Gespräch zur Verfügung.

„Es ist ein Geben und Nehmen“

In ihrem Ehrenamt stehen Hospizarbeiter Menschen in Grenzsituationen bei. Marlies Müller-Bischof begleitet seit 18 Jahren Schwerkranke und Sterbende. Für sie bedeutet ihre Tätigkeit als Hospizbegleiterin ein „Geben und Nehmen“ - ein „stilles Dasein“, das „berührend und beglückend“ sei.

Sendungshinweis:

„Vorarlberg heute“, 6.4.2012

16 Patienten sind zur Chemotherapie-Behandlung auf der Station im Krankenhaus Bludenz. Zusätzlich zur medizinischen Betreuung könnte das Pflegepersonal die Sterbebegleitung in dieser intensiven Form nicht leisten. Vor allem in den Nachtdiensten ist es wichtig, dass jemand von der Hospizbewegung da ist, wie auch von der stellvertretenden Stationsscchwester Karin Csensits bestätigt wird.