Friso: „Massive Schäden erlitten“
Wolfgang Koller, Chef der traumatologischen Abteilung an der Uniklinik Innsbruck, sagte in einer Pressekonferenz am Freitag, das Gehirn des Prinzen habe mit 50 Minuten „sehr, sehr lange“ keinen Sauerstoff erhalten. „Man könnte auch sagen, zu lange“, sagte der Arzt.
Es habe die Hoffnung bestanden, dass die milde Unterkühlung für einen Schutz des Gehirns hätte sorgen können. Donnerstag habe erstmals ein MRT ohne Gefahr für den Patienten gemacht werden können. Es habe sich gezeigt, dass der Prinz massive Schäden erlitten habe. Es sei nicht sicher, dass er wieder das Bewusstsein erlangen werde. Eine Rehabilitation werde Monate, wenn nicht Jahre dauern.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Lech hofft weiter
In Lech, wo sich das Lawinenunglück zugetragen hat und wo die holländische Königsfamilie seit Jahrzehnten ihren Skiurlaub verbringt, zeigte man sich angesichts der schlechten Nachrichten aus Innsbruck „geschockt und zutiefst betroffen“. „Unser ganzes Mitgefühl gilt der Familie, besonders Johan Frisos Gattin Mabel und den Kindern“, sagte der Ortschef.
Seit einer Woche in Uniklinik
Seit seinem Lawinenunfall in Lech am vergangenen Freitag liegt der niederländische Prinz in der Innsbrucker Universitätsklinik. Sein Zustand sei stabil, aber kritisch, hat es immer wieder geheißen.
Man sei bereits vor der Ankunft des Patienten informiert worden und habe deshalb alles bestens vorbereiten können, sagte Koller.
Privatsphäre vom Königshaus erbeten
Das niederländische Königshaus teilte am Freitagnachmittag in einer kurzen Mitteilung auf seiner Homepage mit, dass die Familie von Prinz Friso allen Raum brauche, um mit dem Gesundheitszustand des im Koma liegenden 43-Jährigen umgehen zu lernen und das Leben darauf einzurichten. Man bitte die Medien daher, die Privatsphäre der Familie zu respektieren.
Links:
- Sohn von Königin Beatrix in Lebensgefahr (vorarlberg.ORF.at; 17.2.2012)
- Prinz Friso: Lech zeigt sich betroffen (vorarlberg.ORF.at; 24.2.2012)