Apothekengesetz: Bregenzerwald will Änderung

Die Regionalplanungsgemeinschaft Bregenzerwald fordert eine Aufhebung des Gebietsschutzes im Apothekengesetz. In einem Schreiben an Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) haben die Gemeinden ihre Forderungen zusammengefasst.

Die ärztliche Versorgung macht den Gemeinden des Bregenzerwaldes Sorgen. Immer weniger Ärzte wollen sich in den ländlichen Gebieten niederlassen und die Eröffnung neuer Apotheken wird durch das Apothekengesetz erschwert. In ihrem Forderungsschreiben stellen die 23 Gemeinden vor allem den Wunsch in den Mittelpunkt, die Hausapotheken der Ärzte zu erhalten und damit das Praktizieren für junge Ärzte in ländlichen Gebieten weiterhin attraktiv zu machen.

Nebeneinander der Apotheken erwünscht

Im Moment gibt es 15 Allgemeinmediziner im Bregenzerwald, elf von ihnen haben eine Hausapotheke. Aufgrund des Gebietsschutzes des Apothekengesetzes werden immer mehr Hausapotheken wegfallen und damit auch ein Teil der Einkommen der Ärzte. Das soll verhindert werden.

Die Regionalplanungsgemeinschaft will aber auch die öffentlichen Apotheken fördern. Der Streit um die öffentliche Apotheke in Bezau beweise, dass das Apothekengesetz auf regionale Besonderheiten keine Rücksicht nehme und nicht mehr zeitgemäß sei. Ärztliche Hausapotheken und öffentliche Apotheken sollen nebeneinander existieren dürfen.

Lingenau will eigenen Weg

Die Gemeinde Lingenau hat die Forderungen an den Gesundheitsminister nicht unterzeichnet. Dort gibt es nach langem Ringen inzwischen eine öffentliche Apotheke und einen Allgemeinarzt. Bürgermeisterin Annette Sohler bezweifelt, ob sich eine öffentliche Apotheke und eine Hausapotheke in jedem Ort wirtschaftlich rentieren, da die meisten Apotheken von rezeptpflichtigen Medikamenten leben.

In Lingenau sei ein Nebeneinander zwar möglich, nicht aber, wenn das bestehende Gesetz in Frage gestellt werde. Die Vor- und Nachteile des Gesetzes müssten daher eingehend beleuchtet werden.

Astrid Felsner

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