Rascher Anstieg der Lawinengefahr

Die starken Schneefälle am Donnerstag haben die Schneedecke auf bis zu 1,40 Meter anwachsen lassen. Am Abend und in der Nacht ist es wahrscheinlich, dass regional die zweithöchste Lawinenwarnstufe 4 erreicht wird.

Wie Andreas Pecl vom Lawinenwarndienst im „Vorarlberg heute“-Interview verdeutlichte, ist davon auszugehen, dass das Sturmtief für einige gesperrte Straßen im Land sorgen wird. Wann und wo Sperren eingerichtet werden müssten, sei von den jeweiligen Lawinenkommissionen vor Ort zu beurteilen.

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Video: Andreas Pecl im „Vorarlberg heute“-Interview mit Christoph Waibel

Zwei Lawinenabgänge in Mittelberg

Bereits am Donnerstagnachmittag lösten sich in Mittelberg zwei Schneebretter. Der Zufahrtsweg zur Parzelle Erlenboden wurde auf einer Länge von 15 Meter verlegt. Im sogenannten „Duratal“ verlegte ein kleineres Schneebrett die Langlaufloipe auf einer Länge von rund 5 Metern. In beiden Fällen wurden keine Personen verschüttet und es entstand kein Sachschaden. Aufgrund der andauernden Einregnung wurden beide Bereiche für jeglichen Verkehr gesperrt.

Am Freitag und Samstag wird die Lawinengefahr im ganzen Land oberhalb von 1.800 Metern als groß eingeschätzt. Erwartet wird der Anstieg der Gefahr wegen Verfrachtungen durch stürmischen Wind und des ergiebigen Neuschnees.

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Audio: Peter Metzler hat mit Andreas Pecl vom Lawinenwarndienst gesprochen.

Aktuelle Informationen über die Lawinengefahr gibt es beim Lawinenwarndienst der Landeswarnzentrale. Dort kann unter anderem auch ein Sms-Warndienst abonniert werden.

Stürmischer Höhenwind und Orkanböen

In der Arlberg- und Silvretta-Region sowie in Teilen des Bregenzerwalds wird bis Samstag mit über einem Meter Neuschnee gerechnet. Dazu kommt stürmischer Höhenwind mit Orkanböen. Nach einer kurzen Wetterberuhigung ist für den Samstagabend das Eintreffen der nächsten Störung prognostiziert.

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Hochtannberg - Wetterimpressionen

Lech sieht Schneemassen gelassen entgegen

In Lech am Arlberg sieht man den angekündigten Schneemassen gelassen entgegen. Dass man infolge der Starkniederschläge - am Arlberg könnten bis Samstag früh bis zu 130 Zentimeter Neuschnee fallen - einige Zeit wegen Lawinengefahr nicht erreichbar sein könnte, „das ist bei uns einfach so“, sagte Bürgermeister Ludwig Muxel am Donnerstag.

„Früher war es oft so, dass wir einige Tage nicht erreichbar waren, nur in den vergangenen Wintern ist das meistens ausgeblieben. Da sind jetzt einige verrückter als wir, zumal wir ja noch gar nicht eingeschneit sind“, sah der Bürgermeister keinen Grund zur Aufregung. Lech sei für solche Bedingungen gut gerüstet, die Lawinenkommissionen behielten Schneemengen und Temperaturen gut im Auge. „Wir sind wachsam“, versicherte Muxel.

Zur Sicherheit habe man schon nach Schneefällen in den vergangenen Tagen manche Loipen und Winterwanderwege gesperrt. Bei den Straßen gebe es laufend Kontrollen. Man verfüge aber weiter über eine Reihe an Wanderwegen und Pisten im gesicherten Skiraum. Laut Muxel befinden sich mit Mitarbeitern und Einheimischen derzeit zwischen 12.000 und 13.000 Personen in dem Bergdorf am Arlberg, davon 8.500 Urlauber.

Hubschrauber sollen am Freitag eintreffen

Die von Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler (ÖVP) angeforderten Bundesheer-Hubschrauber sollen, so seine Einschätzung, am Freitag im Vorarlberg eintreffen. Ebenfalls in Bereitschaft gesetzt wurde der Lawineneinsatzzug des Bundesheeres. Laut Schwärzler werden die Behörden die Entwicklung des Wetters genau beobachten und bei Bedarf Sicherheitsmaßnahmen veranlassen.

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