Markus Wallner zum Landeshauptmann gewählt
Wallner wird damit der fünfte Landeshauptmann Vorarlbergs seit 1945, alle fünf wurden von der ÖVP (Ulrich Ilg, Herbert Keßler, Martin Purtscher und Herbert Sausgruber) gestellt.
Vor der Wahl zum neuen Landeshauptmann, neuen Landesstatthalter und Gesundheitslandesrat haben die Klubobleute Michael Ritsch (SPÖ), Johannes Rauch (Grüne), Dieter Egger (FPÖ) und Roland Frühstück (ÖVP) Landeshauptmann Herbert Sausgruber verabschiedet.
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Video von der Wahl
Antrittsrede von Markus Wallner
Der frisch gewählte Landeshauptmann Wallner bestätigte in seiner Antrittsrede vor dem Vorarlberger Landtag in vielen Bereichen die Positionen, die auch Vorgänger Sausgruber vertrat. Das Grundverständnis von Politik müsse sein, den Menschen zu dienen und das Wohl der Bevölkerung in den Mittelpunkt zu stellen.
„Was die Politik gerade jetzt braucht, ist: Vertrauen aufbauen und Bürgernähe leben“, sagte Wallner. Es gelte, in Gesellschaft und Politik die Gemeinsamkeiten hervorzukehren, aber auch mehr Verantwortung einzufordern. „Den Kopf bei der Sache, das Ohr am Volk und den Blick nach vorne“, umriss der 44-Jährige seine Arbeitshaltung.
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Video: Antrittsrede von Landeshauptmann Markus Wallner.
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Video: Portrait von Markus Wallner
Wallner dankte dem alten Regierungschef und versprach, dessen Weg fortzusetzen. Er sehe seine Wahl als Auftrag, auch über die Parteigrenzen hinweg für die Vorarlberger zu arbeiten, niemanden auszugrenzen und in der täglichen Arbeit gerecht und fair zu sein.
Die Gesellschaft von morgen stelle er sich als eine „mit mehr Eigenverantwortung, mit klarem Leistungswillen, mit hoher sozialer Gesinnung und mit einer gelebten Gemeinschaft“ vor. Daher werde er von Anfang an den direkten Bürgerkontakt suchen und alle Gemeinden besuchen. Zudem sollen in den nächsten Jahren neue Formen der Bürgerbeteiligung eingeführt werden.
Wallner will Zusammenarbeit verstärken
Niemand könne prognostizieren, wohin Wirtschaft und Gesellschaft steuerten, dafür seien die Abhängigkeiten zu groß. „Und gerade deswegen müssen wir uns rüsten und eigene Entwicklungschancen aufbauen“, zeigte sich der neue Landeshauptmann überzeugt. Die Chancen Vorarlbergs seien wegen stabiler Fundamente und sicherer Finanzen im Kern intakt, „ich meine sogar besser als in vielen anderen Regionen und deutlich besser als im Bund“. Zur Zukunftsfähigkeit Vorarlbergs müssten alle beitragen: Land, Gemeinden, Sozialpartner, Unternehmer, Arbeitnehmer, Pädagogen, Ehrenamtliche. Ebenso bat er die Parteien im Landtag, „das Gemeinsame für Vorarlberg sichtbar zu machen“. Auch über die Region hinaus will Wallner die Zusammenarbeit verstärken.
In Richtung Bund gab sich Wallner kämpferisch. „Wir legen auch in Zukunft Wert auf einen fairen Finanzausgleich zwischen Bund, Ländern und Gemeinden“, betonte er. Man wolle im Land keineswegs fremdgesteuert sein, man wolle mitreden und selbst entscheiden. Die Versuchung seitens des Bundes, Kosten auf Länder und Gemeinden abzuwälzen, werde groß sein. Bevor man auf Bundesebene aber an neue Steuern denke, seien jedenfalls Sparanstrengungen und Reformschritte gefragt. Eine Verländerung der Grundsteuer würde er positiv beurteilen.
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Wallner nach der Sondersitzung im Gespräch mit Daniel Rein
Frühstück einstimmig zum Klubobmann gewählt
Roland Frühstück wurde in der Sondersitzung einstimmig zum ÖVP-Klubobmann gewählt und folgt damit Rainer Gögele nach.
Frühstück ist seit 2009 Landtagsabgeordneter. Er hat Germanistik und Sport studiert und ist für seinen neuen Politikjob als Manager der Bregenzer Handballer zurückgetreten. Er bedankte sich bei Gögele. Dieser habe die Übergabe sehr freundschaftlich begleitet.
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Video: Rainer Gögele übergibt Geschäfte an Roland Frühstück.
Rüdisser erhielt 29 Stimmen
Karlheinz Rüdisser ist mit 29 von 36 Stimmen zum Landesstatthalter gewählt worden.
Rüdisser wurde 1955 in Bregenz geboren. Nach der Matura entschied er sich für das Studium der Handelswissenschaften an der WU Wien, das er 1980 erfolgreich abschloss. Im selben Jahr trat Rüdisser in den Landesdienst ein. 1986 übernahm er die Leitung der Wirtschaftsabteilung des Landes mit einem breiten Aufgabenspektrum: So war er fast 22 Jahre lang für die Bereiche Wirtschaft, Energiepolitik, Forschung und Entwicklung, Tourismus und Verkehrspolitik zuständig. Seine politische Laufbahn startete Rüdisser 1990 als ÖVP-Gemeindevertreter in Lauterach.
Land Vorarlberg
Karlheinz Rüdisser und Markus Wallner
Am 10. Dezember 2008 wurde er in die Vorarlberger Landesregierung gewählt, als Landesrat für Wirtschaft und Tourismus, Verkehr und Straßenbau, Wohnbauförderung, Raumplanung und Baurecht sowie Gemeindeentwicklung. Karlheinz Rüdisser ist verheiratet und Vater von drei Kindern.
25 Stimmen für Gögele
Der bisherige Klubobmann Rainer Gögele erhielt als neues Regierungsmitglied 25 Stimmen.
Gögele kam 1956 in Feldkirch zur Welt. Er hat in Innsbruck Katholische Theologie und Klassische Philologie studiert. 1992 promovierte er zum Doktor. Von 1980 bis 2007 unterrichtete er Religion und Latein am Bundesgymnasium Feldkirch.
Land Vorarlberg
Rainer Gögele und Markus Wallner
In die Politik ging Gögele 1990 als ÖVP-Gemeindevertreter in Mäder, seit 1999 ist er Vizebürgermeister dieser Gemeinde. 2004 wurde er in den Vorarlberger Landtag gewählt, 2006 übernahm er als Klubobmann die Leitung des ÖVP-Landtagsklubs. Rainer Gögele ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Kopf gratuliert Wallner
ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf gratuliert Markus Wallner zur Wahl zum neuen Landeshauptmann von Vorarlberg. Das deutliche Votum von zwei Drittel der Stimmen des Landtages unterstreiche, dass mit Wallner die richtige Persönlichkeit die Nachfolge von Herbert Sausgruber als Landeshauptmann antrete. Er wünsche Wallner für seine neue Aufgabe viel Erfolg.
Sausgruber übergebe ein gut bestelltes Land, das sich in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld in den letzten Jahren als stabiler Wirtschaftsstandort mit hoher Lebensqualität bewährt habe. Er danke Sausgruber für seine Umsicht und den Sachverstand, mit dem er Vorarlberg die letzten 14 Jahre unermüdlich gelenkt habe, und sei überzeugt, dass mit Wallner der erfolgreiche Weg Vorarlbergs werde, so Kopf.
Spindelegger: Mit Wallner in sichere Zukunft
Mit Wallner habe ein politischer Vollprofi das Amt des Landeshauptmanns übernommen, gratulierte ÖVP-Bundesparteiobmann Michael Spindelegger. Mit Wallner gehe Vorarlberg einer sicheren Zukunft entgegen. In seiner bisherigen politischen Arbeit sei Wallner durch einen umgänglichen und konstruktiven Stil aufgefallen, so Spindelegger. Er sei überzeugt, dass Wallner das Land weiter nach vorne bringen werde.