Bludenz: Stadtpolizei stellt Nachtdienst ein

Die Stadt Bludenz wird die regelmäßigen Nachtdienste ihrer Sicherheitswache einstellen. Laut Bürgermeister Josef Katzenmayer (ÖVP) gebe es wegen der angespannten Finanz- und Personalsituation keine andere Möglichkeit.

Schon in den vergangenen Jahren waren Stellen bei der Stadtpolizei aus finanziellen Gründen nicht nachbesetzt worden. Zuletzt waren Krankenstände, Kuraufenthalte und ein weiterer Abgang dazugekommen.

Den Nachtdienst der städtischen Sicherheitswache habe man schon vor längerem unter der Woche auf eine Ein-Mann-Besetzung zurückfahren müssen. Dieser habe dann quasi nur mehr als „Wachmann“ im Rathaus seinen Dienst versehen können - für einen Außeneinsatz der Polizei braucht es laut Gesetz eine Zwei-Mann-Besetzung.

Bund muss selbst seine Aufgabe wahrnehmen

Jetzt habe man sich entschieden die regelmäßigen Nachtdienste einzustellen. Ein Grund dafür war die angespannte Budgetsituation - ein anderer die Art der Einsätze: Über 300 Fälle der Stadtpolizei betreffen pro Jahr so genannte „Assistenzeinsätze“ für die Bundespolizei. „Die Gemeinden müssen ohnehin immer mehr Aufgaben von Bund und Land übernehmen und bezahlen. Jetzt können wir zumindest in der Nacht dem Bund bei seiner Aufgabe, die Sicherheit zu gewährleisten, nicht mehr unter die Arme greifen“, sagt Katzenmayer.

Die Nachtdienste würden allerdings nicht komplett eingestellt. An besonderen Terminen mit erwartungsgemäß mehr Polizeiarbeit - dazu zählen etwa Silvester, Fasching oder Halloween - werde man flexibel Nachtdienste in Zweierbesetzung einteilen.

SPÖ hatte Kritik geäußert

Kritik an den geplanten Änderungen war von den Sozialdemokraten gekommen. Laut SPÖ-Bezirksvorsitzendem Gebhard Bickel könne es nicht sein, dass wegen der angespannten Gemeindebudgets nun die Sicherheit leide.