Intersky verkauft Flugzeug und überlegt Flugkürzungen

Der Konkurrenzkampf auf der Flugstrecke Vorarlberg - Wien hinterlässt Spuren. Die private Fluglinie Intersky, die von Friedrichshafen aus startet, plant den Verkauf eines ihrer vier Flugzeuge, berichtet die Wirtschaftspresseagentur. Laut Geschäftsführerin Renate Moser wird möglicherweise auch das Angebot reduziert.

Die Vorarlberger Fluglinie plant den Verkauf eines ihrer vier Turboprop-Flugzeuge von der Marke DASH 8-300. Das bestätigte InterSky-Gründerin und Geschäftsführerin Renate Moser auf Anfrage der Wirtschaftspresseagentur.com. Derzeit befinde man sich in Gesprächen mit Interessenten. Der Verkauf des Flugzeuges hänge nicht zuletzt auch damit zusammen, wer der neue Miteigentümer bei InterSky werde. InterSky ist, wie am Mittwoch von Renate Moser offiziell bestätigt wurde, auf der Suche nach einem 50-Prozent-Miteigentümer.

Miteigentümer gesucht

Eventuell bringe der neue Partner entsprechende Flugzeuge in die Partnerschaft mit ein, so Moser. Das sei derzeit jedoch offen, weil der zukünftige Miteigentümer noch nicht feststehe. Ob eine diesbezügliche Partner-Entscheidung in den nächsten Wochen fallen werde, sei nicht abschätzbar.

Aber: Der Marktwert einer DASH 8-300 sei in den vergangenen Monaten „sprunghaft“ angestiegen. Deshalb müsse man so einen Flugzeugverkauf angesichts der gesamtwirtschaftlichen Prognosen auch sehr aktuell in Erwägung ziehen.

Betriebsversammlung bei InterSky am Freitag

Dass demnächst wichtige Weichenstellungen bei InterSky bevorstehen, zeigt der Umstand, dass das Unternehmen am kommenden Freitag die Belegschaft zu einer Betriebsversammlung geladen hat. Auf ein Flugzeug der InterSky kommen viermal drei Crewmitglieder (Pilot, Copilot, Stewardess), also insgesamt zwölf Mitarbeiter. Der Verkauf eines Flugzeuges bedeutet in der Luftfahrtbranche möglicherweise nicht nur einen gewissen Personalabbau, sondern in weiterer Folge in der Regel auch so manche Streckeneinstellung oder Reduzierung.

„Es braucht nicht drei Anbieter“

Denn offenbar nicht spurlos vorübergegangen ist die seit dem Frühjahr 2011 neue Konkurrenzsituation auf der Strecke Vorarlberg-Wien mit seither drei Anbietern, nämlich AUA und People’s ab Altenrhein (CH) und InterSky ab Friedrichshafen (D).

Für Renate Moser ist klar: „Die Region braucht auf dieser Strecke mit Sicherheit nicht drei Anbieter. Das ist ökologisch und ökonomisch nicht nachvollziehbar.“ Es werde sich zeigen, wer hier schlussendlich die Verbindung weiter aufrecht erhalten werde. InterSky habe aber im Gegensatz zu AUA und People’s auch viele deutsche Reisende auf der Wien-Strecke und werde von dem Konkurrenzkampf um Vorarlberger Fluggäste erst in zweiter Linie getroffen.

Trotzdem plant oder überlegt InterSky aber nach Informationen aus Wiener Luftfahrtkreisen die Reduzierung der Verbindung Friedrichshafen-Wien und retour ab 2012 auf nur noch einmal täglich. Derzeit werden von InterSky unter der Woche je nach Wochentag bis zu drei Wien-Verbindungen täglich angeboten.

Moser: „Streichung mehrerer Wien-Flüge ist eine Option“

Renate Moser erklärte diesbezüglich, dass die Streichung von mehreren Flugverbindungen nach Wien eine Option sei, wenngleich der Umfang noch nicht festehe und auch noch keine endgültige Entscheidung gefallen sei. Aber: „Ich kann nicht ausschließen, dass es hier zu Veränderungen kommt.“ Bis Weihnachten 2011 bleibe jedoch alles gleich.

Festgehalten werde auf alle Fälle an der Nachmittagsrotation (14.30 Uhr) nach Wien. Diesen Slot habe man für 2012 wieder verlängert, da man um diese Zeit in der Region konkurrenzlos sei. Auch auf den anderen InterSky-Strecken unterziehe man derzeit fast alle Verbindungen einer Überprüfung hinsichtlich Anzahl der Flüge und Rentabilität.

Luftfahrtexperten gehen unterdessen davon aus, dass der Flugplan von InterSky ab 2012 auf gewissen Strecken mit Sicherheit reduziert werden dürfte. Im Visier des Unternehmens sind dabei naturgemäß Strecken mit massiver Konkurrenz, also etwa die Wien-Strecke.

InterSky wünscht sich Kooperation mit AUA

"Sehr gut“ vorstellen könne sich Renate Moser eine wie immer geartete Kooperation mit der AUA auf der Strecke nach Wien. In welcher Form ließ Moser offen. So könnte man zum Beispiel gewisse Flüge für die AUA durchführen.

Jürgen Leissing, Sprecher des AUA-Stützpunktes in Altenrhein, erklärte diesbezüglich auf Anfrage, dass man vor dem Unternehmen InterSky großen Respekt hinsichtlich seiner Leistungen habe und das Unternehmen als sehr souverän und seriös erachte. Dennoch wolle die AUA wie mehrfach angekündigt auch weiterhin von Altenrhein nach Wien fliegen.