Gemeindebedienstete geben sich kämpferisch

Aufgrund der hohen Teuerung und wegen des vergleichsweise mageren Abschlusses des Vorjahres fordert der Gemeindebediensteten-Gewerkschafter Wolfgang Stoppel einen hohen Abschluss bei den heurigen Verhandlungen. Werde dem nicht entsprochen, gebe es einen „heißen Herbst“.

Die heimischen Metaller haben die Latte relativ hoch gelegt: Ihre Löhne werden ab November um durchschnittlich 4,2 Prozent steigen. In anderen Branchen fordert die Gewerkschaft nun ähnliche Ergebnisse. So auch bei den Vorarlberger Gemeindebediensteten: Einem Abschluss unter der Inflationsrate werde man keinesfalls zustimmen.

Vor dem Start der Gehaltsverhandlungen lassen die Gewerkschafter die Muskeln spielen. Sie führen als Argumente die momentan vergleichsweise hohe Teuerung und den Abschluss des Vorjahres an: Damals haben die über 11.000 Vorarlberger Landes- und Gemeindebediensteten - die traditionell gemeinsam verhandeln - einen Abschluss teilweise unter der Inflationsrate hinnehmen müssen. Das werde es heuer nicht mehr geben, sagt der Chef der Vorarlberger Gemeindebediensteten-Gewerkschaft, Wolfgang Stoppel.

Stoppel droht mit Protestmaßnahmen

Man werde da beginnen, wo die Inflation aufhört, die Inflation abzugelten, das sei selbstverständlich. Bei einer sechsprozentigen Inflationsrate in einem echten Warenkorb würden die Gemeindebediensteten bei einem Durchschnittsgehalt von 1.400 Euro dringend jeden Euro zusätzlich benötigen.

Sollte man beim Verhandlungspartner auf Widerstand stoßen, droht Stoppel mit einem „heißen Herbst“ - sprich Protestmaßnahmen. Auch Hubert Diem, oberster Personalvertreter der Landesbediensteten, verweist grundsätzlich auf die hohe Inflationsrate. Konkrete Forderungen werde man aber erst in den nächsten Tagen formulieren.

Rümmele geht von einer Inflationsabgeltung aus

Auf der Gegenseite versucht man zu beruhigen. Zwar hätten viele Gemeinden finanzielle Probleme, sagt der Dornbirner Bürgermeister und Vizepräsident des Vorarlberger Gemeindeverbandes, Wolfgang Rümmele. Es dürfte aber einen Abschluss über der Inflationsrate geben. Er geht davon aus, dass es eine Inflationsabgeltung geben wird und, dass „wir uns ansonsten auf einer vernünftigen Höhe treffen“, sagt Bürgermeister Rümmele.

Ein Verhandlungstermin wurde noch nicht fixiert. Offen ist auch, ob die Gespräche noch von Landeshauptmann Herbert Sausgruber (ÖVP) geführt werden oder bereits mit seinem Nachfolger Markus Wallner (ÖVP).