Bregenzerwälder Barock im Schwarzwald

Barockbaumeister aus dem Bregenzerwald haben ihre Werke auch außerhalb Vorarlbergs hinterlassen. Zum Beispiel in St. Peter im Schwarzwald. Das ehemalige Benediktinerkloster verdankt seinen barocken Charme dem gebürtigen Bezauer Peter Thumb.

Die Gegend im Schwarzwald gehörte noch zum habsburgischen Vorderösterreich, als Baumeister Peter Thumb 1724 den Auftrag für den Neubau von Kloster und Kirche erhielt. Und so war es auch eine Art Demonstration gegenüber den Habsburgern, dass man in der Kirche Skulpturen der einstigen Herren, der längst ausgestorbenen Zähringer-Fürsten aufstellte - anstelle der üblichen Apostelfiguren.

Beeindruckende Bibliothek

Die Habsburger werden in St. Peter übrigens auch noch gewürdigt - und zwar im Kaisersaal mit Bildnissen von Franz Stefan und Maria Theresia. Der beeindruckendste Raum des Klosters ist aber die Bibliothek. Die wurde vom inzwischen berühmt gewordenen Baumeister Thumb nach einem Baustopp erst 30 Jahre später fertig gestellt - im nunmehr modernen Rokoko-Stil.

Barocker Charme

St. Peter ist einer jener Orte, an dem Barock-Baumeister aus dem Bregenzerwald ihre Werke hinterlassen haben. Seinen barocken Charme verdankt der Ort einem gebürtigen Bezauer.

In einer Art Schauraum für auswärtige Gäste wollte das Kloster hier zeigen, dass es nicht nur das durch eine höhere Macht inspirierte Wissen schätzt, sondern auch die durch Studium gewonnene menschliche Erkenntnis. Es war eine Antwort auf die Vorwürfe der Aufklärung, solche Klöster verbreiteten nur mittelalterlichen Aberglauben.

Sendehinweis:

„Vorarlberg heute“, 8.5.2018,
19.00 Uhr ORF 2

Heute wird das ehemalige Kloster von der Diözese Freiburg als geistliches Fortbildungs-Zentrum genutzt, daneben gibt es regelmäßige Führungen und Konzerte in der Klosterkirche.