„Erziehung ist Begegnung"

Zum Thema „Erziehung ist Begegnung: Von motivierten Schülern und authentischen Lehrpersonen" sprechen Psychotherapeut Christoph Kolbe und Professorin Eva Maria Waibel in der ORF Radio Vorarlberg-Sendung „Focus“.

Sendehinweis:

„Focus - Themen fürs Leben"
Samstag, 11.2.2017, 13.00 bis 14.00 Uhr, ORF Radio Vorarlberg
Donnerstag, 16.2.2017, 21.00 bis 22.00 Uhr (WH), ORF Radio Vorarlberg

Christoph Kolbe, ein promovierter Erziehungswissenschaftler und Psychotherapeut, merkte eingangs an, dass ihn eine langjährige Zusammenarbeit mit Eva Maria Waibel verbinde. Er strich in seinem Festvortrag anlässlich der Präsentation des jüngsten Buches von Eva Maria Waibel die Bedeutung der Begleitung eines Menschen ins Leben heraus.

Die Sendung zum Nachhören:

Focus Christoph Kolbe Eva Maria Waibel

privat

Christoph Kolbe

Kinder hätten, so Kolbe, heutzutage viele Lebensmöglichkeiten. Sie könnten Interessen entdecken und Hobbys entfalten bzw. leben. Und Kolbe weiter: „Es gibt unendliche Spielräume für Kinder, wo sie Leben entdecken können. Es ist auch eine viel selbstbestimmtere Berufsfindung möglich. Es gibt wesentlich weniger rigide Vorschriften durch Traditionen, Normen oder enge religiöse Vorstellungen. Es gibt auch eine weniger klare Festlegung auf ein soziales Milieu, dem ein Kind entstammt und den daraus folgenden Bildungsmöglichkeiten."

„Erziehung ist Begegnung“

Dafür müsse man einen Begegnungsraum schaffen. Denn „Erziehung ist Begegnung". Er nannte nach den Erkenntnissen der Existenzanalyse vier Daseinsthemen, in denen menschliches Leben wurzelt und nach denen dieses Leben immer stattfindet.

1. In dieser Welt überleben: dass wir in der Welt so leben können, dass wir uns nicht gefährdet erleben und so in Ruhe sein können.

2. Wir alle wollen Verbundenheit leben. Wir suchen die Nähe zu einem anderen Menschen.

3. Jeder Mensch will sein Selbst entfalten. Alles, wie wir uns in unserem Selbstsein zum Ausdruck bringen.

4. Das Kontext- oder Sinnthema. Wir wollen für etwas gelebt haben. Ein unerfülltes Leben macht das Leben existenziell leer, selbst dann, wenn es viel Erfolg, Ansehen oder Geld bringt.

Focus Christoph Kolbe Eva Maria Waibel

privat

Eva Maria Waibel

Existenzielle Pädagogik erfüllt Kinder mit Freude am Lernen

Das Thema der Begegnung griff Eva Maria Waibel auf: Sie meinte, dass existentielle Pädagogik Kinder mit Freude am Lernen in der Schule ermöglichen würde. Ihre Motivation würde von den Lehrpersonen und Erwachsenen wie ein Schatz gehütet: Sie sollten selbstbestimmt forschend lernen und ihre Themen ein Stück weit wählen können.

Misserfolg und Angst in der Schule müssten sie demnach keine haben müssen, so Waibel. Entsprechende Erfolge meldeten ihr auch Lehrpersonen, die lieber in die Klassen gingen und viel für sich und den Unterricht gelernt hätten.

Zur Person:

Dr. Christoph Kolbe, seit 1992 Psychotherapeutische Praxis, Vorstandsmitglied und Ausbildungsleiter Deutschland der Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse, Wien, seit 1995 Gründung und Leitung des Norddeutschen Instituts für Existenzanalyse und Logotherapie, Hannover.

Seit 1999 Approbation als Psychologischer Psychotherapeut nach dem Psychotherapeutengesetz Deutschland; Arztregistereintragung für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie seit 2001 Gründungsvorsitzender der Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse in Deutschland e.V. (GLE-D) und Präsidiumsmitglied der GLE-International seit 2002 Leitung der Akademie für Existenzanalyse und Logotherapie - Berlin, Hannover, Hamburg.

Seit 2004 Lehrbeauftragter der Universität Wien mit Vorlesung und Seminar „Authentisch lehren“ am Institut für Bildungswissenschaft; seit 2005 Lehrbeauftragter der Leibniz-Universität Hannover im Fachbereich Erwachsenenbildung

Prof. Dr. Eva Maria Waibel, Jg. 1953, Dr. phil., ist Professorin im Fachbereich Pädagogik und Pädagogische Psychologie an der Pädagogischen Hochschule Kärnten - Viktor Frankl Hochschule. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist die Existenzielle Pädagogik, eine Person- und Sinnorientierte Pädagogik.

Literatur:

Eva Maria Waibel und Andreas Wurzrainer, „Motivierte Kinder - authentische Lehrpersonen: Einblicke in den Existenziellen Unterricht“. Verlag Beltz Juventa.

Musik:

Originalmusik:
Buchpräsentation Sonderschule/SPZ,
Schulgasse 40, Dornbirn

Emilian Gallez, Cello
Martin Gallez, Klavier

G* PERENNE
T* Gitana

A: Augusto Collettini
A: Stefano Principini
K: Augusto Collettini
K: Massimo Di Cicco

T* Wassermusik / Bearbeitung für Flöte und Akkordeon
E* Ouvertüre - 1.Satz 00:02:24
E* Air - 2.Satz 00:02:14
E* Minuet - 3.Satz 00:02:10
E* Finale - 4.Satz 00:03:10

A: The Cambridge Buskers
NI: Michael Copley/Flöte
NI: Dag Ingram/Akkordeon

K: Georg Friedrich Händel/1685 - 1759
B: Michael Copley
B: Dag Ingram