Wertfein: „Kleine Kinder - großer Anspruch“

„Kleine Kinder - großer Anspruch“ - Diplompsychologin Dr. Monika Wertfein von der Universität München ist zu Gast bei Johannes Schmidle in der ORF Radio Vorarlberg Sendung „Focus“.

Sendehinweis:

„Focus“, 7.8.2015, 13.00 bis 14.00 Uhr, ORF Radio Vorarlberg

Mit „Wie viel Mutter braucht ein Kind?“ oder „Kinderbetreuung gesucht!“ zitiert Monika Wertfein Buchtitel, die in der letzten Zeit erschienen sind und meint, es ist ein aktuelles Thema, das nie aufhört Thema zu sein. Sie bezieht sich wegen der dort geltenden gesetzlichen Verpflichtung auf Deutschland, weil dort viele Krippenplätze geschaffen wurden. Es mangle aber oft an Qualität, weil Quantität vor Qualität gehe. Der Bedarf an Kinderbetreuung außerhalb der Familie sei höher als das Angebot.

Die Sendung zum Nachhören:

Eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang sei jene nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eine andere, welche Art der Pädagogik die beste für die Jüngsten sei. „Oft versprechen private Anbieter bildungsbetonte Betreuung oder spezielle frühkindliche Früh- und Alltagspädagogik.“

Monika Wertfein

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Monika Wertfein

Wichtig: Die Balance finden

Ist eine frühe Betreuung in einer Kinderkrippe, einer Spielgruppe ein Entwicklungsrisiko? Verpasst das Kind etwas, wenn es keine Kinderkrippe besucht? Wie viel Einfluss hat die außerfamiliäre im Gegensatz zur familiären Betreuung überhaupt? Kann eine Kinderkrippe mein Kind gut betreuen? Kann sie jungen und somit kleinen Kindern gerecht werden? Was spricht für Tagesmütter oder Tagesväter? Wo sind die Vorteile? Welche Art der Betreuung passt zu meinem Kind?

Diese und ähnliche Fragen bespricht Diplompsychologin Wertfein. „Gut ist, wenn eine Balance zwischen Kind, Eltern und Tagesbetreuung gelingt. Wenn die Familie und die Betreuung eine Partnerschaft miteinander eingehen und wenn Kinder in eine außerfamiliäre Betreuung kommen, hören sie nicht auf, Kinder ihrer Familie zu sein“, ergänzt Monika Wertfein.

Es gebe Studien, die besagten, dass außerfamiliäre Betreuung Stress für Kinder bedeute. Stressbelastung sei abhängig vom Alter der Kinder, je jünger umso stressanfälliger seien sie; vor allem dann, wenn sie mehr als eine Person haben, die sie zusätzlich betreut. Der Betreuungsumfang und der Betreuungsrhythmus - etwa unregelmäßige Betreuungszeiten - erhöhten den Stress für das Kind.