Altersgerechte Arbeitsbedingungen gefordert

Je weniger die Work-Life-Balance stimmt, desto unzufriedener sind die Mitarbeiter. Das hat eine Umfrage unter den Mitarbeitern der fünf Landeskrankenhäuser zu ihren Arbeitsbedingungen ergeben. Wichtig sind demnach Arbeitszeiten, die dem Alter angepasst sind.

Die Arbeitsfreude in den fünf Landeskrankenhäusern sei grundsätzlich groß, der Ausstiegswunsch bei den Ärzten liegt unter dem Bundesschnitt. Mehr als 17 Prozent der Ärzte und 14 Prozent im Bereich der Pflege hätten aber öfters den Wunsch aufzuhören. Um dem entgegenzuwirken, sind die Wünsche der Mitarbeiter erhoben worden.

Pressekonferenz Mitarbeiterzufriedenheit der Krankenhaus Mitarbeiter

khbg

Präsentation der Mitarbeiter-Umfrage

Umfrage bei den Mitarbeitern

Zum zweiten Mal hat die Krankenhausbetriebsgesellschaft gemeinsam mit dem Betriebsrat und der Arbeiterkammer die 4.200 Mitarbeiter zu ihren Arbeitsbedingungen befragt.

Altersgerechte Arbeitsbedingungen

Im Fokus stehen altersgerechte Arbeitsbedingungen. Bei älteren Mitarbeitern schwanke die Leistungsstärke deutlich, sagt Studienleiter Heinrich Geissler von der Arbeiterkammer. Hier seien individuelle Lösungen gefragt, etwa eine steigende Zahl an sogenannten Überlastungstagen – also mehr bezahlter Urlaub.

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Ergebnisse der Mitarbeiter-Befragung der Landeskrankenhäuser

Das heißt laut Geissler aber auch, dass keine Überstunden gemacht werden dürfen. Eine zweite Möglichkeit: Die Mitarbeiter können sich vom Urlaubsgeld Urlaubstage kaufen.

Work-Life-Balance

Wünsche haben aber auch Neueinsteiger. Work-Life-Balance ist das Stichwort. Die Arbeitesbedingungen müssen mit den Lebensentwürfen der Menschen zusammenpassen. Jüngere Mitarbeiter wollen mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen oder wünschen sich eine Ausweitung der Kinderbetreuung.

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Ergebnisse der Mitarbeiter-Befragung der Landeskrankenhäuser

Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Krankenhausbetriebsgesellschaft, sieht ebenfalls Handlungsbedarf. Vor allem Mitarbeiter aus anderen Bundesländern seien auf eine gute Kinderbetreuung angewiesen, sagt Fleisch.

Experte sieht Verbesserungsbedarf

Hier ortet Geissler noch Verbesserungspotenzial: Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Pause machen können, wenn man sie braucht, und Anerkennung durch Vorgesetzte. Während ältere „gewohnt“ sind, viele Stunden am Stück ununterbrochen zu arbeiten, wollen jüngere weniger am Stück arbeiten, damit sie auch Freizeit haben.

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Studienleiter Heinrich Geissler von der Arbeiterkammer

Die Krankenhausbetriebsgesellschaft will nun auf die Rückmeldungen der Mitarbeiter reagieren. Überlegt werden individuelle Modelle für ältere Mitarbeiter und der Ausbau der Kinderbetreuung.

Betriebsrat: 200 zusätzliche Stellen nötig

Fehlende Ärzte bedeuten mehr Überstunden: Betriebsrat Thomas Steurer fordert deshalb mehr Stellen. Nötig wären laut Steurer rund 200 zusätzliche Stellen.