Führungswechsel bei Beschlägehersteller Blum

Beim Beschlägehersteller Blum in Höchst ist der Führungswechsel fixiert: Mit Juli kommenden Jahres wird Gerhard E. Blum die Geschäftsleitung an seinen Sohn Philipp und seinen Neffen Martin übergeben.

Es sei Zeit, den Stab an die nächste Generation zu übergeben und ihr die Chance zu geben, sich zu beweisen, sagt Gerhard Blum im Ö1-Wirtschaftsmagazin „Saldo“ am Freitag. Demnach soll Sohn Philipp den operativen Teil seines Vaters übernehmen, Neffe Martin soll zukünftig für den technischen Bereich zuständig sein.

„Ich bin überzeugt, dass sie vieles anders machen werden als wir“, so Blum. Er hoffe allerdings, dass die Wertehaltung erhalten bleibe: „In erster Linie ist das Unternehmen hier, um für die Mitarbeiter zu sorgen und nicht so sehr für die Familie, die steht dann an zweiter Stelle.“ Außerdem solle dem Unternehmen möglichst lange die finanzielle Unabhängigkeit erhalten bleiben. Das erlaube schnelle Entscheidungen: „Unternehmertum ist eben auch Risikobereitschaft. Und wenn man die nicht mehr hat, dann sollte man kein Unternehmer sein.“

China im Blick

Blum stellt zudem klar, dass das Unternehmen die Wirtschaftsgroßmacht China fest im Visier hat. Bevor man einen Markt erschließe, wolle man aber sicher sein, dass man mit der eigenen Marke erfolgreich sein könne. Erst dann werde in eine Fertigung investiert. Angst, zu spät zu kommen, hat er nicht: Zum einen habe man bereits acht Niederlassungen in China. Zum anderen sei Qualitätsware gerade in China sehr gefragt.

Unternehmen 30 Jahre lang geführt

Begonnen hat die Familie Blum mit einer Huf- und Wagenschmiede Anfang der 1950er Jahre im Rheintal. Heute ist das Unternehmen der mit Abstand größte Arbeitgeber in der Region und exportiert in 120 Länder. Blum hat sich auf Klapp-, Scharnier- und Auszugssysteme spezialisiert, die vor allem in Küchenladen, Schränken und Türen verbaut werden. Der 64 Jahre alte Gerhard E. Blum hat das Unternehmen 30 Jahre lang geleitet.