Post gegen Postgewerkschafter: Keine Einigung

Ohne Einigung endete am Freitag am Landesgericht Feldkirch ein arbeitsrechtlicher Prozess von besonderer Brisanz. Die Post AG hat Postgewerkschafter Franz Mähr geklagt, weil sich dieser in den Medien kritisch über die Post geäußert hatte.

Ein Jahr lang hat sich Mähr immer wieder in der Öffentlichkeit kritisch über Missstände innerhalb der Post zu Wort gemeldet. Die Post will nun, dass Mähr dies unterlässt.

Anwalt: „Post soll Klage zurückziehen“

Er selber habe sich nicht viel vorzuwerfen, sagte Mähr nach dem Prozessauftakt. „Ich gebe zu, gewisse Dinge müssen intern bleiben. Aber es gibt auch gewisse Dinge, die muss man - zumindest als Gewerkschaft in der Vertretung seiner Mitglieder - auch öffentlich vertreten können“, so Mähr. Sein Anwalt, Sanjay Doshi, beharrt darauf, dass die Post die Klage zurückzieht. Deren Angebot, das Verfahren ruhend zu stellen, genüge nicht.

Post-Anwalt Dietmar Heck sagt, die Post wolle eine nachhaltige Lösung. „Sollte sich im weiteren Verfahrensverlauf herausstellen, dass zukünftig keine Interna mehr unautorisiert nach außen getragen werden, dann wird die Post dieses Verfahren nicht fortsetzen wollen“, so Heck. Sollte es bei außergerichtlichen Gesprächen zwischenzeitlich keine Einigung geben, wird der Prozess voraussichtlich im Frühsommer fortgesetzt.

Arbeiterkammer: Auer kritisiert Post

Manuela Auer, die Vizepräsidentin der Arbeiterkammer Vorarlberg, wirft der Post vor, ihr Wort nicht zu halten. Stattdessen würden die Einschüchterungsmethoden gegen den Betriebsratsvorsitzenden fortgesetzt. „Die Post spielt ein falsches Spiel. Generaldirektor Pölzl hat sein Wort nicht gehalten. Das System der Angst wird von der Post konsequent weitergeführt“, kritisiert Auer.

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