Kritik an Pro-Europa-Initiative nimmt zu

Die Kritik an der Pro-Europa-Initiative von Land, Wirtschaftskammer und Industrie nimmt zu: Nach der Gewerkschaft äußert auch die SPÖ Bedenken. Die Initiative sei eine „propagandistische Jubelkampagne“.

Sehr deutliche Worte kommen von SPÖ-Landeschefin Gabi Sprickler-Falschlunger: Ein genauerer Blick auf die Europa-Initiative von Land, Wirtschaftskammer und Industrie zeige, dass es um eine „propagandistische Jubelkampagne“ gehe. Die Sonderinteressen der Unternehmer würden als Interessen der Allgemeinheit präsentiert. Wären die Proponenten an ausgewogener Information interessiert, hätte man auch Arbeiterkammer und ÖGB einbinden müssen.

ÖGB spricht von einseitiger Information

Kritik kommt auch vom ÖGB: Der Landesvorsitzender Norbert Loacker hätte sich vom Land eine reflektiertere und ausgewogenere Informationskampagne erwartet. Außerdem gebe es aus Arbeitnehmersicht genügend Baustellen, die einer europaweiten Lösung bedürfen würden und von Interesse seien, ganz oben auf der To-Do-Liste stehe beispielsweise der Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping.

Jogy Wolfmeyer von der Liste „Die Buntkarierten“ spricht von einem parteipolitischen Vorhaben an Schulen und in Betrieben. Wenn man ausgewogen informieren wollte, so Wolfmeyer, könnte man auch EU-Parlamentarier verschiedener Fraktionen einladen.

Aufklärungskampagne gegen EU-Skepsis

Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung und das Land wollen der Bevölkerung mit einer Aufklärungskampagne die Wichtigkeit der EU insbesondere für Vorarlberg näher bringen. Im Zentrum stehe dabei die Jugend - mehr dazu in Aufklärungskampagne gegen EU-Skepsis (vorarlberg.ORF.at; 15.2.2018).

Frühstück findet Kritik grotesk

ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück bezeichnet die Kritik an der Pro-EU-Initiative von Land und Wirtschaft als grotesk. Ihm sei rätselhaft, wie man die Aktion „Wir sind Europa“ durch die parteipolitische Brille sehen könne.