Speichersee: „Strickfehler im System“

Die Speichersee-Pläne der Silvretta Montafon sorgen nach wie vor für Aufregung. Umweltlandesrat Johannes Rauch (Grüne) spricht von einem „Strickfehler im System“. Dabei geht es um den Zeitpunkt der detaillierten Information.

Die Speichersee-Pläne zur Schnee-Erzeugung im Montafon sorgen für Aufregung. Rauch bezeichnet den Speichersee als völlig überdimensioniert, Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) unterstützt das Projekt. Er äußerte Kritik gegenüber seinem Regierungspartner - mehr dazu in Wallner: Speichersee für das Skigebiet nötig.

Seit fast vier Jahren laufen die Planungen für den größten Beschneiungs-Speichersee in Vorarlberg. Im Skigebiet Silvretta Montafon soll im Gemeindegebiet von St. Gallenkirch in bisher unberührter hochalpiner Natur der Schwarzköpfle-Speichersee entstehen: 6,5 Hektar groß - so groß wie zwölf Fußballfelder, mit einem Fassungsvermögen von 307.200 Kubikmeter und einem 26 Meter hohen Damm. Rauch hat nach eigener Darstellung erst vor kurzem von diesem Vorhaben erfahren. Er wurde von verschiedenen Seiten dafür kritisiert.

„Früher wahre Dimension erfahren“

Es habe eine Vorprüfung des Projekts gegeben, ob es allenfalls UVP-pflichtig wäre, sagt Rauch im ORF Vorarlberg-Interview. Das sei über die Abteilung bei „uns im Haus“ gemacht worden. Damals sei es noch um eine Dimension unter 300.000 Kubikmeter gegangen.

Wäre es zu einer UVP-Feststellung gekommen, dann hätte er die wahre Dimension des Projekts früher am Tisch gehabt, sagt der Umweltlandesrat: „Das ist ein Strickfehler im System, dass es keinen Automatismus gibt, dass Projekt dieser Größenordnung, bevor sie überhaupt Verhandlung geraten, in der Grundabklärung auch bei der Landesregierung vorliegen.“

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