Verkehrsbelastung im Bregenzerwald nimmt zu

Für den Obmann der Regio Bregenzerwald, Guido Flatz, gelangt die Verkehrsbelastung im Wintertourismus zunehmend an ihre Grenzen. An Spitzentagen sei die Situation unterträglich, so Flatz im Samstaginterview von ORF Radio Vorarlberg.

Guido Flatz

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Guido Flatz, Obmann der Regio Bregenzerwald

Mit der Verbindung der Skigebiete von Mellau und Damüls sowie von Warth und Lech hat der Verkehr im Bregenzerwald deutlich zugenommen. An Spitzentagen bilden sich inzwischen Kolonnen und Staus von Alberschwende bis Mellau. Der Obmann der Regio Bregenzerwald sagte im Samstaginterview von ORF Radio Vorarlberg, dass das Problem nur mit visionären Überlegungen gelöst werden könne. Derzeit seien die aber nicht in Sicht.

Viele Überlegungen zur Entlastung

Wie Flatz ausführte, habe sich das Verkehrsproblem im Bregenzerwald verschärft. Im Schnitt brauche man derzeit vom hinteren Bregenzerwald bis ins Rheintal zehn Minuten länger als noch vor einigen Jahren. Besonders die Gemeinden von Alberschwende bis Andelsbuch und im hinteren Bregenzerwald müssten massive Belastungen hinnehmen. An starken Skitagen sei die Situation tatsächlich oft unerträglich. Eine Lösung sei derzeit nicht in Sicht, sagt Flatz, dafür seien visionäre Ansätze nötig. Es gebe derzeit Überlegungen, Gemeinden zu umfahren oder geteilte Straßenräume einzurichten. Ziel könne es aber nicht sein, den Verkehr zu verlagern.

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Audio: Guido Flatz, Obmann der Regio Bregenzerwald, im Samstaginterview mit ORF-Radio-Vorarlberg-Redakteur Peter Metzler

Autonomie trotz Kooperationen

17 Gemeinden des Bregenzerwaldes nützen derzeit eine gemeinsame Baurechtsverwaltung. Sie ermöglicht, das Bauanträge und Bescheide einheitlich und von Juristen erstellt werden. Dabei gehe es nicht um Einsparungen, führte Flatz aus, sondern um eine Verbesserung der Qualität. An der Autonomie der Gemeinden solle durch derartige Kooperationen aber nicht gerüttelt werden. In den einzelnen Gemeinden gebe es so viel an Ideenreichtum, Engagement und Motivation. Durch Fusionen, die von oben oktroyiert werden, ginge all dies verloren, glaubt Flatz.

Keine Einwände gegen Messeparkerweiterung

Ein weiteres Thema im Samstaginterview war die geplante Erweiterung des Messeparks in Dornbirn. Für Flatz ist die dazu am Freitag präsentierte Umfrage nachvollziehbar. Für die Gemeinden im Bregenzerwald gehe es um die grundsätzliche Sicherung der Nahversorgung. Es gehe darum, dass Ortskerne gestärkt werden - insbesondere kleine Orte und Talschaften sollen lebenswert bleiben. Dass sich der Messepark modernisieren müsse, sei unbestritten.

Eine ZIMA-Studie habe ergeben, dass eine Erweiterung des Messeparks um 1.500 Quadratmeter gerade noch als strukturverträglich eingestuft werden könne. Damit könne auch die Regio Bregenzerwald gut leben - das habe man in einer Stellungnahme an das Land kundgetan, so Flatz.

Ein weiteres Vorhaben, das im Bregenzerwald ansteht, ist das Projekt Wälderhalle. Vor eineinhalb Jahren hat die Regio einstimmig beschlossen, dass es umgesetzt werden soll. Geplant ist eine Eishockeyhalle mit Gastronomiebetrieb. Zudem soll eine Ausgehmöglichkeit für Jugendliche entstehen. Flatz sieht in dem Vorhaben eine große Chance für die Gemeinde Andelsbuch. Die Verhandlungen mit den Grundbesitzern befänden sich bereits in der Endphase, das Widmungsverfahren werde demnächst starten. Flatz ist zuversichtlich, dass 2019 der Baubeginn erfolgen könne.

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