Leben im Alter - nur nicht im Altersheim

Nur nicht ins Altersheim! Das ist der einhellige Tenor der Österreicher über das Leben im Alter. Laut einer aktuellen Studie des market-Instituts möchten wir so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben.

Das Altersheim fällt in der Studie vom market-Institut eindeutig durch. Dort leben wollen Senioren nur dann, wenn es nicht mehr anders geht. Unter anderem ist die Angst, trotz der vielen Mitbewohner zu vereinsamen, sehr groß.

Drei Viertel können sich demnach aber vorstellen, ein Betreutes Wohnen zu nutzen. Die Hauptsache ist: So lange wie möglich selbstbestimmt aber nicht einsam wohnen. Ob es jetzt eine Neuausrichtung für die Altersheime in Vorarlberg braucht, verneint Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne).

Wiesflecker: Pflegeberuf muss attraktiver werden

Das Ergebnis der Studie decke sich aber auch mit den Rückmeldungen die sie von den Pflegenden bekomme. Die größte Herausforderung in den nächsten Jahren sei es auf jeden Fall, genügend Personal für die Langzeitpflege und Altersheime zu bekommen. Ausbildungsplätze gebe es genug, ebenso Absolventen. Nur die Attraktivität der Langzeitpflege gelte es zu verbessern.

Image, Bezahlung und vor allem die Vereinbarkeit von Familie und Pflegeberuf müssten hier in Angriff genommen werden, so Wiesflecker. Viele junge diplomierte Pflegekräfte würden erst in einem Spital arbeiten und oft erst später, etwa nach einer Babypause, in die Pflege wechseln. Damit das nicht passiere, müsse man die Bezahlung des Personals in der Pflege dem in Spitälern anpassen.

Pflegeregress: 7 Punkte Programm soll helfen

Der Pflegeregress soll im kommenden Jahr fallen. Mit einem 7-Punkte-Programm will das Land dem entgegensteuern. Einerseits soll der ambulante Bereich gestärkt werden - hierfür will das Land eine Million Euro zur Verfügung stellen. Andererseits sollen Case-Management und Tagesbetreuung ausgebaut werden. Auch eine Qualitätssicherung in der 24-Stundenbetreuung soll es geben.

Wiesflecker: Bessere Rahmenbedingungen für Pflege

Grünen-Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker sagte am Montag im „Vorarlberg heute“-Interview, dass im Bereich der Pflege an vielen Stellschrauben angesetzt werden müsse. Neben einem besseren Image brauche es eine bessere Bezahlung und bessere Rahmenbedingungen, um etwa Pflege, Beruf und Familie unter einen Hut bringen zu können.

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Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) im Gespräch mit Thomas Haschberger zu den Herausforderungen der Pflege in den nächsten Jahren, der Qualitätssicherung und auch zur Ausbildung von Pflegepersonal.

Die Gewerkschaft will indes klare Regeln bei der 24-Stunden-Pflege. Es brauche einheitliche Qualitäts-kriterien, verstärkte Kontrollen und mehr Geld. Nur so könne man der Kritik entgegenwirken, die von mangelnder Qualität über Vernachlässigung bis hin zu Übergriffen reiche, so der Landesvorsitzende der ÖGB-Pensionisten Ernst Lerch.