Ländle-Hotelier in Barcelona: „Wir spüren es“

Der Konflikt zwischen Katalonien und der spanischen Regierung ist derzeit das beherrschende Thema auf europäischer Ebene. Für den Tourismus in der katalanischen Hauptstadt Barcelona sei das ein großes Problem, sagt der Vorarlberger Hotelier Christian Schallert.

Der gebürtige Höchster lebt seit 14 Jahren in Barcelona und führt dort einen Hotelbetrieb. Laut Schallert erlebt die Tourismusbranche derzeit einen deutlichen Umsatzeinbruch. Er führt ein kleines Hotel mit 20 Zimmern, und schon er spüre die Auswirkungen. Größere Häuser mit 100 oder 200 Zimmern treffe es härter, dort gebe es derzeit sehr viele Stornierungen. „Kollegen haben mir erzählt, dass wirklich Kongresse abgesagt werden, die spüren das schon ordentlich“, sagt Schallert. „Wir spüren es, aber es ist nicht so wild.“

Schallert aus Barcelona

APA/AFP/GERARD JULIEN

Demonstranten mit einer Estelada, der katalanischen Unabhängigkeitsfahne

Die Katalanen streben bekanntlich nach Unabhängigkeit, was Ministerpräsident Mariano Rajoy aber strikt ablehnt. Vergangene Woche leitete Rajoy die laut Artikel 155 der Verfassung mögliche Entmachtung der Regionalregierung ein. Dem Schritt muss der spanische Senat zustimmen. Die katalanische Regionalregierung unter Carles Puigdemont signalisierte bereits, dass sie sich dem Vorgehen der Zentralregierung nicht beugen werde.