Verluste: Fussenegger baut Stellen ab

Die Textilfirmengruppe Fussenegger mit Stammsitz in Dornbirn hat ihren Personalstand um 25 Mitarbeiter reduziert. Grund dafür sind Verluste im Bereich der Lohnveredelung. Das berichtet die Wirtschaftspresseagentur.com (wpa).

Wie die beiden Geschäftsführer Stephan Rhomberg und Josef Fröis im Gespräch mit der wpa erklärten, sei die Lohnveredelung (die Weiterverabeitung von Waren gegen Entgelt, wobei die Ware im Eigentum des Auftraggebers bleibt) nicht mehr rentabel. Der Umsatz sei in den vergangenen zwei Jahren um rund 30 Prozent zurückgegangen (um rund 3,6 Mio. Euro auf zuletzt etwa zehn Mio. Euro), bestätigte Fröis auch gegenüber ORF Radio Vorarlberg.

„Lohnveredelung hat keine Zukunft“

Die vorhandenen Kapazitäten für die Lohnveredelung würden am Markt nicht mehr benötigt. Darauf müsse man reagieren - die Lohnveredelung habe hier keine Zukunft mehr, so Fröis und Rhomberg.

Gegenwärtig erzielt die Firmengruppe mit den beiden Geschäftsbereichen Textil und Gewerbepark „Areal 23“ rund 80 Prozent des Geschäftsvolumens mit dem Textilbereich - hiervon die Hälfte mit der Veredelung. Hier wiederum sei die Lohnveredelung für externe Kunden gegenwärtig noch deutlich größer wie die Veredelung eigener Produkte.

Veredelung eigener Produkte „besser planbar“

Nun will man aber den Fokus auf die Veredelung eigener Produkte legen. Dafür gibt es ein Reorganisationsprogramm, das 2016/17 startete und bis Ende des Geschäftsjahres im März 2017 abgeschlossen sein soll. Dabei wird, so berichtet die wpa weiters, auch die Fertigungstiefe reduziert und etwa die Druckerei geschlossen und an Dritte ausgelagert. „Die Veredelung der eigenen Produkte läuft an sich stabil und ist besser planbar. Hier haben wir jahrzehntelanges Know-how, auf das wir uns stützen können“, so Fröis und Rhomberg.

Personalstand und Maschinenpark reduziert

Die neue Schwerpunktsetzung hatte auch eine Reduktion des Mitarbeitertandes zur Folge: Man habe im Bereich der Textilveredelung in den vergangenen zwei Jahren rund 25 Mitarbeiter der zuvor 100 Beschäftigten größtenteils über Kündigungen abgebaut, heißt es von Seiten der Geschäftsführung.

Zudem soll bis Ende des Geschäftsjahres 2017/18 der Maschinenpark reduziert und an die voraussichtliche Nachfrage angepasst werden. Die dabei frei werdenden rund 5.000 Quadratmeter an Flächen sollen ab dem Sommer 2018 im Rahmen des Wirtschaftsparks „Areal 23“ vermietet werden.

„Schwarze Null“ erwartet

Mit diesen Maßnahmen und dem Fokus auf eigene Produkte (etwa Afrika-Drucke, gefärbte und gedruckte Waren) hofft die Fussenegger-Geschäftsleitung, die Textilveredelung in den kommenden Jahren wieder in die Gewinnzone führen zu können. Für das Geschäftsjahr 2017/18 geht man nach vorläufigen Prognosen derzeit davon aus, dass bei konstanten zehn Millionen Euro Umsatz zumindest eine „schwarze Null“ herauskommen dürfte.

Auch beim Tochterunternehmen Fussenegger Heimtextilien GmbH hat sich in den Vorjahren eine Baustelle aufgetan. So vergrößerte sich das negative Eigenkapital im Geschäftsjahr 2015/16 (31.3.) auf mehr als 1,5 Millionen Euro. Deshalb wurde hier ein Sanierungskonzept angesetzt, das zu greifen scheint - mehr dazu in Fussenegger-Gruppe erzielt schwarze Null.