Pilotprojekt soll Stürze im Alter verhindern

Damit ältere Menschen möglichst lange ein selbständiges Leben führen können, gibt es in Vorarlberg einige Vorsorgeangebote. Als Ergänzung dazu läuft seit dem Frühjahr das OTAGO-Programm, das Stürze im Alter verhindern soll.

Das Programm sei für alleinlebende Senioren, die zu Hause leben, sich nicht mehr ganz so sicher fühlen und sturzgefährdet sind, sagt Simone Bemetz-Kochhafen, Geschäftsführerin ARGE Mobile Hilfsdienste. Sturzunfälle können für ältere, gebrechliche Menschen ein jähes Ende vom selbständigen Leben bedeuten. Dem will das OTAGO-Programm entgegenwirken. Benannt wurde es nach einer Region in Neuseeland.

21 Trainerinnen in Vorarlberg

Die Mobilen Hilfsdienste in Vorarlberg verfügen derzeit über 21 ausgebildete OTAGO-Trainerinnen, die in 25 Gemeinden unterwegs sind. „Wir gehen in die Häuser und machen mit unseren Klienten ein individuelles Übungsprogramm, das auf ihren Gesundheitszustand und auf die Beweglichkeit abgestimmt ist. Es besteht aus Balance- und Kräftigungsübungen sowie Übungen für die Beweglichkeit“, sagt OTAGO-Trainerin Irmgard Berbig.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Selbständigkeit von älteren Menschen erhalten

Durch das OTAGO-Programm können nicht nur gefährliche Stürze im Alter, sondern auch hohe Kosten für die Pflege vermieden werden.

Nach der demografischen Entwicklung wird es 2020 in Vorarlberg 50.000 Menschen über 70 Jahre geben. Wenn es gelänge, nur einem Prozent davon - das wären 500 Senioren - zwei Monate länger die Selbständigkeit zu erhalten, dann ginge es bei einem Pflegekostenersatz von 4.000 Euro um die Summe von vier Millionen Euro.

Kostenlose Testphase

OTAGO ist ein auf drei Jahre angelegtes Pilotprojekt, das vom Land mit 160.000 Euro finanziert wird. Während der Testphase ist es kostenlos. Bei positiven Ergebnissen soll es flächendeckend angeboten werden.