Nobelpreisträger provozieren Gegengipfel

Dieses Jahr werden 18 Nobelpreisträger und 350 Studenten aus 66 Ländern in Lindau erwartet. Zur Eröffnung am Dienstag wird der Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, sprechen. „Attac“ veranstaltet parallel dazu eine Gegenveranstaltung.

Am Dienstag beginnt die sechste Tagung der Wirtschaftswissenschafter in Lindau. Jedes Jahr treffen sich Nobelpreisträger mit Studenten aus aller Welt in der Inselstadt. Dieses Jahr werden 18 Nobelpreisträger und 350 Studenten aus 66 Ländern erwartet. Die Eröffnungsrede hält der Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi. Das Treffen erntet massive Kritik, die in einem Gegengipfel mündet.

Nicht nur die Nachfahren von Alfred Nobel kritisieren, dass die ausgezeichneten Wirtschaftswissenschafter als Nobelpreisträger bezeichnet werden. Die echten Nobelpreise würden seit 1901 an die besten Medziner, Physiker und Chemiker verliehen. Der Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschafter dagegen werde erst seit 50 Jahren von der schwedischen Reichsbank verliehen.

NGO hält Teilnehmer für fragwürdig

Auch die Nichtregierungs-Organisation „Attac“ kritisiert die Tagung. „Attac“ ist eine internationale Bewegung, die sich für eine demokratische und sozial gerechte Gestaltung der globalen Wirtschaft einsetzt. Die Bewegung informiert über wirtschaftspolitische Zusammenhänge, entwickelt politische Forderungen, vernetzt sich mit sozialen Bewegungen auf der ganzen Welt und fördert Alternativen auf lokaler Ebene.

Die Preisträger seien fragwürdig, sagt „Attac“, manche bereits wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe verurteilt. Auf der Gegenveranstaltung wird unter anderem Christian Felber, ein früherer Mitinitiator von „Attac“ auftreten. Felber spricht zum Thema „Ethischer Welthandel“.