Diskussion um Arbeitslose in der Pflege

In Vorarlberg stößt der Vorschlag, Arbeitslose in der 24-Stunden-Betreuung einzusetzen, auf wenig Gegenliebe. Nicht jeder sei für die Arbeit mit älteren Menschen geeignet, sagt die Leiterin des Betreuungspools Vorarlberg, Angela Jäger.

Tatsächlich habe der Gesundheits- und Pflegebereich mit Personalmangel zu kämpfen, sagt Jäger. Pflege und Betreuung von älteren Menschen sei aber alles andere als unqualifizierte Arbeit. Arbeitslose müssten gezielt auf diese Arbeit vorbereitet werden. Hier brauche es eine Strategie, wie werden die Menschen ausgebildet und wo können sie dann auch eingesetzt werden.

Gute Deutschkenntnisse „wichtig“

Wichtig seien auch gute Deutschkenntnisse, so Jäger. Immerhin müssten die Betreuer mit dem zu Pflegenden, mit Angehörigen der Hauskrankenpflege gut kommunizieren, nur dann stimme auch die Qualität der Betreuung, sagt Jäger.

Auch kulturelle Unterschiede gebe es zu berücksichtigen, sagt Jäger. Das zeige auch die Erfahrung in der Zusammenarbeit mit türkischen Familien. Man müsse hier sehr sensibel vorgehen, vor allem wenn es in Richtung Körperpflege gehe. Und schließlich spiele auch die persönliche Haltung eine große Rolle. Nicht jeder sei für die Arbeit mit älteren Menschen geeignet.

Vorschlag des Sozialrechts-Experten Mazal

Sozialrechts-Experte Wolfgang Mazal hatte vorgeschlagen, Arbeitslose in der 24-Stunden-Betreuung von älteren Menschen einzusetzen. Auch für Migranten wäre es eine geradezu ideale Situation, sagt Mazal, sie könnten sich in der jeweiligen Region integrieren.