Bodensee: Berufsfischer fingen mehr Fische

Nach dem Katastrophenjahr 2015 haben die Vorarlberger Berufsfischer 2016 wieder mehr Fische gefangen. Laut dem Jahresbericht stiegen die Erträge am Bodensee um rund 26 Prozent auf 42,6 Tonnen. Die Existenzkrise der Berufsfischer ist damit aber nicht beendet.

Im Jahr 2015 betrug der Gesamtertrag der Bodenseefischer aus allen drei Staaten 260 Tonnen, das war das schlechteste Ergebnis seit 1917. Im Jahr 2016 wurden 326 Tonnen erreicht - 42,6 Tonnen davon fingen die Vorarlberger Berufsfischer. Deutlichen Anteil am höheren Gesamtertrag der Vorarlberger Berufsfischer im Jahr 2016 hat der Felchen-Fang.

Der Jahresbericht 2016 für die Vorarlberger Bodenseefischerei:

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Beim wichtigsten Fisch für die Bodenseefischer sind die Erträge um rund 32 Prozent auf 22 Tonnen gestiegen. Auch der Barsch - bekannt auch als Egli - war wieder öfter in den Netzen zu finden: Der Ertrag stieg nach einem Negativrekord im Jahr 2015 um fast 80 Prozent an - auf 3,1 Tonnen.

Schotzko: Krise der Berufsfischer hält an

Diese Erträge sind allerdings vom sogenannten Zehnjahresmittel noch weit entfernt. Sprich: Die existenzielle Krise der Bodenseefischerei ist nicht vorbei, sagt Nikolaus Schotzko vom Fachbereich Fischerei des Landes Vorarlberg. Für den einzelnen Fischer gebe es zwar eine Steigerung von knapp 46 Prozent, sagt Schotzko. Mit 3,3 Tonnen pro Jahr könne ein Fischer aber nicht leben - dazu sei mindestens die doppelte Menge notwendig.

Hochwasser vom Juni 2016 als eine Erklärung

Für die Ertragssteigerung gibt es laut Schotzko viele Faktoren - eine mögliche Erklärung sei das Hochwasser vom Juni 2016. Damals gelangte durch die Flüsse nährstoffreiches Wasser in den See, was das Plankton wachsen ließ - und was wiederum mehr Futter für die Fische bedeutete.

Jeder Fischer darf ein Netz mehr mitnehmen

Laut Schotzko haben im vergangenen Jahr zwei weitere Berufsfischer ihr Patent abgegeben - aus Altersgründen. Für die verbleibenden 11 Berufsfischer heißt das: Sie dürfen ab dem kommenden Jahr jeweils fünf statt vier Netze mit auf den See nehmen. Der Hintergrund ist eine Regelung der Internationalen Bevollmächtigten-Konferenz für die Bodenseefischerei (IBKF), die ab 2020 die Zahl der Berufsfischer begrenzt. Weil Vorarlberg diese Grenze jetzt schon unterschritten hat, dürfen die Fischer aufstocken.

Angelfischerei: Leichte Rückgänge

Leichte Rückgänge werden von der Angelfischerei gemeldet: Die Zahl der ausgestellten Erlaubnisscheine ging leicht zurück, die Erträge sanken um gut drei Prozent.

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