Erhebliche Frostschäden - teilweise Totalausfall

Die Obst- und Gemüsebauern in Vorarlberg müssen heuer wohl deutliche Ernte-Einbußen hinnehmen, beim Wein ist sogar von einem Totalausfall die Rede. Grund ist der Frost von Donnerstagnacht. Schon 30 Minuten bei minus 2 Grad reichen, um Ernte-Ausfälle bei Obst zu verursachen.

Die ersten Rückmeldungen, die Ulrich Höfert von der Landwirtschaftskammer Freitagfrüh bekam, lassen das Ausmaß der Schäden zwar nur erahnen, aber Ernteausfälle sind sicher. Vor allem beim Wein schaue es relativ dramatisch aus. Die Rückmeldungen hätten zwischen 50 und 100 Prozent abgefrorene Jungtriebe ergeben - und an den Jungtrieben sind die Blüten für die heurigen Trauben dran. Es ist also mit einer deutlichen Minderernte zu rechnen, sogar von einem Totalausfall ist die Rede.

Schaden beim Obst noch unklar

Auch von den Obstbauern gibt es bereits erste Schadensmeldungen. Wie groß der Schaden genau ist, ist aber noch unklar. Die jungen Früchte und die jungen Blüten können beschädigt sein und sterben dann unter Umständen langsam ab, erklärt Höfert. Nächste Woche könne sich zeigen, dass die Fruchtknoten ganz braun seien. Dann erst könne man das Ausmaß des Schadens abschätzen. Manchmal fallen die Fruchtknoten auch sofort ab, und man sieht gleich, dass keine Frucht zu erwarten ist.

Besonders kälteempfindlich sind bei noch geschlossener Blüte und zu Blühbeginn Walnuss und Kirsche.

Obst könnte teurer werden

Beim Obst wird die Situation noch zusätzlich verschärft, weil der Frost in weiten Teilen Europas und somit in den großen Apfel-Anbauländern wie Deutschland, Holland und Belgien Ernteausfälle verursachen wird. Höfert rechnet damit, dass es dadurch zu höheren Preisen kommen wird: „Es kann sein, dass es auch in manchen Gebieten keine Äpfel mehr gibt, und die müssen dann von woanders geliefert werden.“

Abgedeckter Salat hat nur leichte Schäden

Immerhin haben die Gemüsebauern heuer einiges retten können, sagt Höfert. Dennoch gibt es Schäden: Das, was nicht abgedeckt gewesen sei, sei erfroren - Salat zum Beispiel. Bei den Pflanzen, die mit einem Doppelvlies zugedeckt gewesen seien, gebe es leichte Erfrierungen - man werde dann sehen, ob zum Beispiel Salate mit sichtbaren Frostschäden noch verkäuflich seien.

Was erschwerend dazukommt: Die wenigsten Bauern sind entsprechend versichert, da es eine spezielle Frostversicherung laut Höfert erst seit heuer gibt.