Tiertransport ruft Behörde auf den Plan

Nach den umstrittenen Schweine-Transporten vom Dezember haben die Behörden die Akteure ermahnt, die Verordnungen einzuhalten. Damals wurde angeblich gegen das Tiertransport-Gesetz verstoßen. Die Bezirkshauptmannschaft Dornbirn prüft inzwischen etliche Anzeigen.

Rund um die Schweinetransporte von Dezember 2016 hagelte es Anzeigen gegen den Schweine-Transporteur und mehrere Schlachtbetriebe einerseits und gegen Tierschützer andrerseits. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hatte den Fall mit zugespielten Aufnahmen publik gemacht. Wie berichtet, wurden damals aus Deutschland importierte Schweine im Lustenauer Ried stundenlang abgestellt - mehr dazu in: Schweinetransport beobachtet: Aktivist verprügelt

Der Transporteur wurde wegen Verstößen nach dem Tiertransportgesetz angezeigt. Laut Verordnung sind Transporte ohne zeitliche Verzögerung abzuwickeln. Auch gegen einige Schlachtbetriebe laufen Anzeigen. Die Tierschützer wiederum wurden wegen Diebstahls von Frachtpapieren und Körperverletzung angezeigt. Alle Anzeigen werden derzeit noch bearbeitet, heißt es von Seiten der Behörde.

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Konsequenzen nach umstrittenen Schweinetransporten: Tiertransporte werden jetzt ohne Zwischenstationen abgewickelt

Kein langer Zwischenstopp mehr

Der Wirbel um die Dezember-Transporte zeigte Wirkung. Schweine werden heute ohne Wartezeit angeliefert, wenn man den Frachtpapieren folgt, so Landesveterinär Norbert Greber. Die Tiere werden um drei Uhr morgens in Deutschland verladen und in Vorarlberg direkt zu den Metzgereien geführt. Dort werden sie um fünf Uhr entladen. Es gebe keine Zwischenstationen mehr.

Schlachthof soll wirtschaftlicher werden

Ein Teil der Schweine wird im Schlachthof Dornbirn angeliefert. Seit drei Monaten betreibt ein neuer Pächter diesen Schlachthof. 60 Schweine und etwa 30 Rinder gehen wöchentlich über die Schlachtstraße. Der Betrieb soll nach einer jahrelangen Durststrecke wirtschaftlicher werden - auch mit finanzieller Unterstützung des Landes.

Pächter Anton Fetz ist überzeugt, dass ein regionaler Schlachthof in Vorarlberg erhalten bleiben muss. Er will auch jene Händler zurückgewinnen, die inzwischen in großen Schlachthöfen in anderen Bundesländern schlachten lassen. Es ist bekannt, dass jede Woche etwa 60 Tiere nach Salzburg zum Schlachten transportiert werden. Blieben sie in Dornbirn, wäre dieser Schlachthof besser ausgelastet und eine höhere Wertschöpfung wäre möglich, heißt es.