Weber will in Wespennester stechen

Der Vorarlberger Naturschutzrat hat am Dienstag Universitätsprofessorin Gerlind Weber an die Spitze des Rates gewählt. Sie wolle in ihrem Amt nicht nur angenehm sein, sagt Weber im ORF-Interview, sondern auch in Wespennester stechen.

Naturschutzrat

Der Naturschutzrat berät die Landesregierung in Grundsatzfragen des Landschafts- und Umweltschutzes.

Für Weber gibt es in Vorarlberg große Spannungen zwischen wirtschaftlichem Wachstum und nachhaltiger Entwicklung. Vorarlberg habe zwar ein vorbildliches Naturschutzgesetz, gleichzeitig würden Wirtschaft und Industrie Druck machen, der zu einem Verbrauch von Raum und ökologischen Gebieten führe.

Als Beispiel nennt sie die geplante Errichtung eines Ölz-Produktionsstandortes in der Landesgrünzone in Weiler. Grünzone sei für sie grundsätzlich eine Tabufläche. Es werde oft zu leichtfertig auf die Grünzone zurückgegriffen, obwohl ungenützte Gewerbefläche zur Verfügung stehen würde, sagt Weber. Auch der geplanten Schnellstraße (S18) in die Schweiz steht Weber skeptisch gegenüber.

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Neue Naturschutzratschefin

Im „Vorarlberg heute“-Beitrag von Birgit Hackspiel, Manfred Abel und Stefan Haberbosch spricht Gerlind Weber über ihre Ziele als Vorsitzende des Naturschutzrats.

Weber sieht die Aufrüstung der Skigebiete als sehr sensible Angelegenheit. Man müsse jeden Einzelfall prüfen, aber es sei nicht sinnvoll, ein Pistenangebot von mehreren Hundert Kilometern zu schaffen, das während eines Urlaubs gar nicht abgefahren werden könne.

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Radio-Vorarlberg-Interview mit Weber. ORF-Redakteur Peter Metzler führte das Gespräch.

Weber folgt als Vorsitzende des Naturschutzrates Naturschutzforscher Georg Grabherr nach, der die Funktion nach 15-jähriger Tätigkeit im vergangenen Jahr zurückgelegt hat. Weber war viele Jahre Leiterin des Instituts für Raumplanung an der BOKU Wien berät nun die Landesregierung in Sachen Landschafts- und Umweltschutz.

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