Bargeldloses Zahlen als Schuldenfalle

In den ersten Monaten des Jahres wird die Schuldenberatung besonders stark in Anspruch genommen. Weihnachten und viele Zahlungen im Jänner führen oft zu Problemen. Immer mehr Sorgen macht den Schuldenberatern der Trend zum bargeldlosen Zahlen.

Rund 3.000 Klienten betreuen die Schuldenberater des IfS (Institut für Sozialdienste) pro Jahr. Besonders groß ist jedes Jahr der Andrang zu Jahresbeginn. Für viele hat sich Weihnachten als Schuldenfalle entpuppt, dazu kommt, dass der Jänner in den meisten Fällen der teuerste Monat des Jahres ist. Hier fallen etwa Versicherungen, Stromnachzahlungen oder Aborechnungen an.

Zahlen ohne PIN-Eingabe

Sorgen bereite der Trend zum bargeldlosen Zahlen, sagt IfS-Schuldenberater Peter Kopf im ORF Vorarlberg-Interview. Mit fast allen Bankkarten können mittlerweile Einkäufe bis zu 25 Euro ohne PIN-Eingabe getätigt werden.

Wenn Sie Hilfe in Anspruch nehmen wollen: Kontakt zur IfS-Schuldenratung

Das sei eine bedenkliche Entwicklung, da viele Menschen den Bezug zu ihrem Geld verlieren würden, wenn nur mehr die Karte gezückt werden muss, ohne den PIN einzugeben, so Kopf.

Überblick über die monatlichen Kosten

Kopf rät dazu, sich einen Überblick über die monatlichen Kosten zu verschaffen und dann das verfügbare Geld in vier Kuverts aufzuteilen. Wenn man kein Bargeld in der Geldbörse hat, sehe man, dass man sich nichts mehr leisten kann.

Begleitet mit einer intensiven Beratung schaffen nach Angaben von Kopf rund zwei Drittel der Klienten den Weg aus den Schulden. Beim Rest würden bald wieder dieselben Probleme auftauchen.

Oft seien es aber auch unvorhergesehene Ereignisse, etwa der Verlust des Arbeitsplatzes, Scheidung oder Krankheit. Kopf rät dazu, lieber früh genug Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es sei keine Schande, Schulden zu haben, aber schade, wenn man nichts dagegen macht.

Link: