Fahrradfahrer gegen Seestadt-Pläne

Die Prosteste der geplanten Seestadt in Bregenz reißen nicht ab. Jetzt hat sich um den Stadtapotheker Werner Braun eine „Plattform für ein fahrradfreundliches Bregenz“ gebildet. Denn werden die Pläne umgesetzt, gibt es für Fahrradfahrer keinen Durchkommen mehr vom Stadtzentrum zum See.

Seestadt und Seequartier

Seestadt und Seequartier sind die größten Bauvorhaben in Bregenz für die nächsten Jahre. Insgesamt sollen im Bereich zwischen Montfortstraße und Quellenstraße auf 46.000 Quadratmetern über 240 Millionen Euro verbaut werden.

Der Ärger unter vielen Bregenzern ist groß: 1.700 Bürgerinnen und Bürger haben die Petition für eine Fahrradunterführung vom Zentrum der Stadt Bregenz zum Radweg am See bislang unterschrieben.

Bei der Seespange und der Bahnhofsunterführung sehen die Pläne zum Seestadtareal nämlich Lifte vor. Fahrradfahrer könnten da aber nicht flüssig weiterkommen, sagt Braun. Bei der Stadt Bregenz entgegnet man: Es gebe keine andere Möglichkeiten als Lifte. Diese seien aber 24 Stunden in Betrieb und groß genug für Fahrräder.

Rad-Übergang beim Milchpilz bleibt

Der bekannte Rad-Übergang beim Milchpilz bleibt zwar auch nach den Seestadt-Plänen bestehen. Die Plattform für ein fahrradfreundliches Bregenz befürchtet aber lange Wartezeiten, die Schranken würden wegen des Ausbaus des Güterbahnhofs in Wolfurt länger geschlossen bleiben. Die nächste Ausweichmöglichkeit für Fahrradfahrer zum Seeufer zu kommen, wäre dann die Mehrerauer-Brücke.

Pläne sollen öffentlich gemacht werden

Am Freitag hat eine Initiative bestehend aus Architekten und Kulturschaffenden das Planungsunternehmen Prisma aufgefordert, die aktuellen Pläne öffentlich zu machen. In einem offenen Brief heißt es, die Seestadt würde sowohl städtebaulich als auch architektonisch nicht die Qualitäten aufweisen, die dem Anspruch an ein Bauvorhaben dieser Bedeutung für die Landeshauptstadt genügen. Die Prisma verweist neuerlich auf Beteiligungsmöglichkeiten während des ganzen Prozesses und kritisiert, dass die Initiative ein Gesprächsangebot nach wie vor nicht angenommen habe - mehr dazu in Seestadt: Kritiker lehnen Gesprächsangebot ab.

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