Festspiele mit Zwischenbilanz sehr zufrieden

Die Bregenzer Festspiele ziehen eineinhalb Wochen nach der Eröffnung eine erste Zwischenbilanz. Den bisher fünf Seeaufführungen war das Wetterglück hold. „Unglaublich glücklich“ zeigt sich Intendantin Elisabeth Sobotka über den Erfolg von „Hamlet“.

Sobotka zeigte sich am Freitagmittag bei einer Pressekonferenz nach dem ersten Drittel der 70-Jahr-Jubiläumssaison zufrieden - die Opern-Wiederentdeckung „Hamlet“ von Franco Faccio verbuchte überragenden Erfolg bei Publikum und Kritik: „Ich bin unglaublich glücklich, dass der ‚Hamlet‘ so gut funktioniert hat“, strahlte die Intendantin.

Anfragen anderer Opernhäuser

Die drei ausverkauften Vorstellungen im Festspielhaus haben insgesamt 4.612 Besucher erlebt. Auch das Engagement von Dirigent Paolo Carignani, des Sängerensembles mit Pavel Cernoch an der Spitze sowie die Inszenierung von Olivier Tambosi hätten „dem Werk zum Leben verholfen, vielleicht sogar zum Weiterleben“, meinte Sobotka. Auf die Frage, ob es schon konkrete Projekte für eine Übernahme an andere Opernhäusern gebe, wich die Intendantin aus und deutete lediglich an, dass es Interesse und Anfragen gebe. „Aber es ist noch zu früh, über nähere Einzelheiten zu sprechen“, hielt sich Sobotka bedeckt.

Aufreger aus den Siebzigern auf der Werkstattbühne

Die Puccini-Oper „Turandot“ auf dem See ist im zweiten Jahr zwar gut gebucht, im August gibt es aber für alle Aufführungen in nahezu allen Kategorien noch Tickets, betonten Sobotka und der kaufmännische Direktor Michael Diem. Beim „Pressetag“ gab es auch Probenimpressionen von Produktionen abseits des dominierenden Spiels auf dem See: „Staatsoperette - Die Austrotragödie“ nach Otto M. Zykan (Premiere am 2. August auf der Werkstattbühne, Wiederholung am 4. August) und „Don Giovanni“ mit einem jungen Sängerensemble des Opernstudios (15., 16., 18. und 20. August im Kornmarkttheater). Zudem wird am 17. und 19. August auf der Werkstattbühne noch die Kammeroper „Make no Noise“ von Miroslav Srnka gegeben.

Die „Staatsoperette“ über die Zwischenkriegszeit mit Ständestaat und Austrofaschismus hatte 1977 als Fernsehfassung für viel öffentliche Aufregung gesorgt. Seither wurde sie nie wieder gezeigt. In Bregenz erfolgt nun die Uraufführung der von Michael Mautner und Irene Suchy erstellten Bühnenfassung. Wesentliches Element sind Puppenfiguren von Nestroy-Preisträger Nikolaus Habjan.

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