Götzis: Ghetto-Bildung durch neue Wohnanlage?

Ein geplantes Wohnprojekt beim ehemaligen Wirtschaftspark in Götzis sorgt seit Monaten für Aufregung. Auf 200x200 m sollen zukünftig rund 1.000 Menschen wohnen. Anrainer befürchten die Entstehung eines Ghettos.

Rund 400 Menschen wohnen derzeit in Götzis/Wieden/Kalkofenweg. Nebenan auf dem Gelände des ehemaligen Wirtschaftsparks werden nun nochmals Wohnungen für mehrere hundert Menschen gebaut. Dieses Projekt ist bereits genehmigt. Die Wohnbauselbsthilfe will mit Unterstützung der Gemeinde dort auch noch drei Wohnblöcke bauen: einen Block mit drei, einen mit vier und einen sogar mit sieben Stockwerken. In Summe 49 Familien-Wohnungen.

„Dichte wird in Zukunft größer“

Bürgermeister Christian Loacker (ÖVP) befürwortet das Projekt, weil man mit Boden sparsam umgehen müsse. Jetzt würden noch einmal so viele Menschen dazukommen, wie ohnehin schon in dem Gebiet wohnen, sagt Loacker. „Jetzt ist das natürlich eine sehr große Dichte, vielleicht können wir hier im Gespräch noch erreichen, dass wir ein bisschen runterkommen, aber [die] Dichte wird auch in Zukunft größer werden“. Das betreffe nicht nur das umstrittene Gebiet, sondern auch den Rest von Götzis.

Die Bürgerinitiative „Gegenwind Götzis“ zeigt sich entrüstet: Verdichteter Wohnbau sei gut und recht, aber das geplante Projekt sei überdimensioniert. Parkplatz- und Verkehrsprobleme seien jetzt schon nicht gelöst. Ein Ghetto könnte entstehen, so die Befürchtungen.

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„Gegenwind Götzis“

Im Beitrag von Gernot Hämmerle sehen Sie Gegner des Projekts und den Götzner Bürgermeister Christian Loacker(ÖVP).

Kritik an siebengeschossigem Gebäude

Die Bürgerinitiative „Gegenwind Götzis“ hat fast 700 Unterschriften gegen das neue Projekt gesammelt. Neben der Dimensionierung kritisiert der Sprecher der Initiative, Josef Dünser, auch den geplanten Bau eines siebenstöckigen Wohnhauses. Die Bauhöhen seien von Altbürgermeister Werner Huber (ÖVP) auf drei Geschosse begrenzt wurden, „das wird einfach ignoriert von der Wohnbauselbsthilfe und das sehe ich nicht ein.“

Die Wohnbauselbsthilfe habe „jetzt einfach die Höhen selbst festgelegt mit siebengeschossig“, so Dünser. Derzeit wird noch ein externes Gutachten erstellt. Die Bauverhandlung könnte im November oder Dezember stattfinden.